Schneller schnelleres Internet für bayerische Schulen

19.6.2018, 14:18 Uhr
Die SPD-Landtagsfraktion hatte zuvor kritisiert, das Internet sei an den meisten Schulen viel zu langsam. Fast dreiviertel müssten mit höchstens 16 Megabit pro Sekunde auskommen.

© Friso Gentsch/dpa Die SPD-Landtagsfraktion hatte zuvor kritisiert, das Internet sei an den meisten Schulen viel zu langsam. Fast dreiviertel müssten mit höchstens 16 Megabit pro Sekunde auskommen.

Der Freistaat Bayern will den Anschluss öffentlicher Schulen und Krankenhäuser an schnelleres Internet vorantreiben. Seit 1. Juni gebe es ein entsprechendes Förderprogramm, sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) am Dienstag in München. Fördertechnisch und von der finanziellen Ausstattung her habe man in dieser Hinsicht alles getan. Nun hänge es davon ab, wann die Leitungen für Glasfaserkabel verlegt werden könnten, die Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde und mehr ermöglichen. Zudem sollen an Schulen 20.000 Hotspots eingerichtet werden, über die Schüler und Lehrer mit ihren Geräten kabellos surfen können.

Die SPD-Landtagsfraktion hatte zuvor kritisiert, das Internet sei an den meisten Schulen viel zu langsam. Fast dreiviertel müssten mit höchstens 16 Megabit pro Sekunde auskommen, wie aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine SPD-Anfrage hervorgeht. Als ideal gelten nach einem Positionspapier des Bildungsministeriums dagegen 100 Megabit pro Sekunde. "Den Schülerinnen und Schülern muss digitale Souveränität vermittelt werden; sie müssen digitale Geräte bedienen, verstehen und sinnvoll einsetzen können", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Margit Wild. Die Freien Wähler nannten die Ergebnisse erschreckend. 16 Megabit reichten nicht aus, um in mehreren Klassen parallel mit digitalen Medien zu arbeiten.

Auf einem guten Weg

Trotzdem sieht Füracker den Ausbau des schnellen Internets auf einem guten Weg, für den die Staatsregierung ein 1,5 Milliarden schweres Förderprogramm aufgelegt hat. Bis 2025 sollen demnach alle Haushalte Glasfaseranschlüsse haben, die das rasche Surfen möglich machen. Bislang können 90 Prozent der Haushalte mit mindestens 30 Megabit pro Sekunde ins Internet, 80 Prozent mit 50 Megabit und mehr. Schwierig ist die Situation vor allem auf dem Land. Hier soll der Höfebonus Abhilfe schaffen, mit dem Haushalte in dünn besiedelten Gegenden schnelle Glasfaser-Leitungen erhalten sollen.

Weiter ausgebaut werden soll auch das Bayern-WLAN, über das Nutzer mit Computern, Handys und anderen Geräten kostenlos ins Internet gelangen können. Mehr als 12.100 Zugangspunkte gibt es laut Füracker bereits in Bayern, bis 2020 sollen rund 7900 folgen. Ein Erfolg sei das drahtlose Internet im öffentlichen Nahverkehr, das nach der Pilotphase seit April alle Landkreisen und kreisfreien Städte Geld beantragen können. Ein angenehmer Nebeneffekt: In Bussen mit WLAN gehe der Vandalismus gegen Null. "Die Leute, die im Bus sitzen, kommen auf keine dummen Ideen mehr sondern haben eine sinnvolle Beschäftigung", sagte Füracker.

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