115 Millionen Euro: Klinik-Umbau könnte 2019 beginnen

29.10.2017, 14:00 Uhr
Die Kreisklinik von oben. Der 46,3 Millionen Euro teuere Neubau wird westlich des bisherigen Komplexes (im Bild also links) entstehen.

© Landkreis Roth Die Kreisklinik von oben. Der 46,3 Millionen Euro teuere Neubau wird westlich des bisherigen Komplexes (im Bild also links) entstehen.

Voraussetzung, um richtig loslegen zu können, ist die Aufnahme in das sogenannte "Jahreskrankenhaus-Bauprogramm". Im ersten Anlauf war Klinikvorstand Werner Rupp damit noch knapp gescheitert. Für 2018 zeigte er sich in der Sitzung des Kreisausschusses aber optimistisch. Die Wahrscheinlichkeit sei "sehr hoch", dass man im nächsten Jahr dabei sein werde.

Erster Spatenstich 2019?

Wenn München im Frühjahr 2018 tatsächlich grünes Licht geben sollte, ist der Weg zum ersten Spatenstich gar nicht mehr so weit. Denn die planerischen Vorarbeiten sind weit gediehen. Erster Bauabschnitt wird ein großer Neubau westlich der Klinik sein, der unter anderem die neuen OP-Säle, den zentralen Aufwachraum, die neue Intensivstation, die Geburtshilfe, die Endoskopie und die Abteilung "Intermediate Care" beherbergen soll. Darunter versteht man eine Art abgespeckte Intensivstation, in der Patienten betreut werden, welche die Intensivstation verlassen, aber noch nicht auf die normalen Krankenzimmer verlegt werden können.

All diese Dinge gibt es auch jetzt schon in der Klinik. Doch seit deren Bau 1984 hat sich im medizinischen Bereich viel getan. "Alleine in der Endoskopie ist der vierfache Platzbedarf heute Standard im Vergleich zu den 1980er-Jahren", erklärte Klinik-Vorstand Rupp.

Erster Abschnitt: 46,3 Millionen

Dieser erste Abschnitt – Rupp rechnet mit zwei Jahren Bauzeit – wird 46,3 Millionen Euro kosten. 32,1 Millionen davon zahlt der Staat, 14,2 Millionen müssen vor Ort aufgebracht werden. Den Großteil davon wiederum wird der Landkreis schultern (13,2 Millionen Euro), den vergleichsweise kleinen Rest wird die Klinik aufbringen (1,0 Millionen Euro). Auch bei den weiteren Abschnitten wird sich der Kreis finanziell engagieren. In welcher Größenordnung, steht aber noch nicht fest.

Auf den ersten Blick überrascht dieses Engagement, denn die Klinik ist seit Jahren ein "Kommunalunternehmen", das auf eigenen Beinen steht und das auch den Bau der zwei Gesundheitszentren selbst gestemmt hat. Doch mit einer 115-Millionen-Euro-Investition wäre das Krankenhaus trotz hohem Staatszuschuss überfordert. Der "finanzielle Rucksack" für die Klinik, wie es Landrat Herbert Eckstein einmal formuliert hat, dürfe nicht zu groß werden. Denn ansonsten drohe die Klinik auf Dauer in Schieflage zu geraten. Damit wäre auf lange Sicht die wohnortnahe Versorgung der Patienten gefährdet worden.

Steht erst einmal der 46,3-Millionen-Euro-Neubau – im Idealfall im Jahr 2021 – kann im bisherigen Funktionstrakt in zwei Schritten generalsaniert werden. Zum Abschluss – Bauabschnitt 4 – käme dann noch der sternförmige Pflegekomplex an die Reihe, der möglicherweise durch einen weiteren Neubau ergänzt werden soll. Denn der Trend in der Krankenhauslandschaft geht vom Zwei-Bett- zum Ein-Bett-Zimmer. Und auch dafür braucht man vor allem zwei Dinge: mehr Platz – und eine Menge Geld.

Die große Kunst wird sein, das Krankenhaus zum Teil neu- und zum Teil umzubauen und gleichzeitig den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. "Das ist etwas anderes als eine Schule zu erneuern", kündigte Landrat Herbert Eckstein, der gleichzeitig dem Verwaltungsrat der Klinik vorsteht, an.

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