15 Jahre Drechsler- und Metalldrückermuseum in Wendelstein

27.7.2015, 10:22 Uhr
15 Jahre Drechsler- und Metalldrückermuseum in Wendelstein

© Archivfoto: Jörg Ruthrof

Das Spezialmuseum erinnert an die lange Geschichte der Drechsler und Metalldrücker im Ort.  Hatten beide Berufe in Wendelstein noch vor 50 Jahren das Handwerkerleben mitgeprägt, sind sie heute fast ausgestorben.

Bereits in den 1990er Jahren – lange vor der Museumseröffnung – hatte der Heimatverein schon begonnen, Gerätschaften und Produkte der ehemals für Wendelstein prägenden Holzdrechsler und Metalldrücker zu sammeln und für die Nachwelt zu bewahren.

Berufe starben aus

In der Blütezeit dieser zwei Handwerksberufe, vor etwa 90 Jahren, gab es noch mehr als 20 Drechslereien und Metalldrückereien in Wendelstein, vom „Einmannbetrieb“ bis hin zu mittelständischen Firmen. Doch die zunehmende Technisierung in der „Wirtschaftswunderzeit“, nach 1950, und auch moderne Materialien, wie Plastik, sorgten für das schnelle Aussterben beider Berufe.

In einem Ausstellungsraum im Dachboden des Heimathauses präsentierte der Heimtaverein gedrechselte Tischkegel und Nudelhölzer, gedrückte Trompetenschalltrichter und Filmrollen aus Metall. Im Jahr 2000 zog die Sammlung dann in das vom Heimatverein neu eingerichtete Drechsler- und Metalldrückermuseum im früheren „Wasserhaus“ der Gemeinde an der Schwabacher Straße um. Hier werden seitdem die Exponate der lokalen Industriegeschichte, wie auch die zugehörigen Maschinen, Werkzeuge und Werkstätten, ausgestellt.

Geöffnet ist das Museum seither jedes Jahr von April bis Oktober, jeweils am ersten Sonntag eines Monats, von 14 bis 17 Uhr.

In den Museumsräumen mit komplett eingerichteten Drechsler- und Metalldrückerwerkstätten mit historischen Dreh- beziehungsweise Drückbänken und anderen Gerätschaften und der Präsentation der früheren Produktbandbreite lässt sich an den alten Maschinen der frühere Arbeitsablauf nacherleben. Ein Film über das Metalldrücken ergänzt die Museumspräsentation.

Museumsfest am Sonntag

Die Eröffnung des Museums vor 15 Jahren bietet den Anlass für ein Museumsfest am Sonntag, 2. August, von 11 bis 18 Uhr.

Neben Drechselvorführungen durch Museumsleiter Helmut Thiering präsentieren sich bei diesem Museumsfest auch weitere alte Handwerke im und um das Museum herum. Echte „Spitzenkunst“ gibt es außerdem bei einer Klöpplerin zu bewundern, und wie aus dem Metallguss kleine Kunstwerke entstehen, lässt sich bei einem Zinngießer sehr gut beobachten.

Messerschmied dabei

Eine enge und alte Verbindung hat auch das Messerschmiedehandwerk. So informiert ein Messerschmied beim Fest darüber, wie Messer in Handarbeit hergestellt werden. Als weiterer Handwerker wird ein Schmied das Museumsfest mit Vorführungen bereichern. Auch für Essen und Trinken für die Besucher wird reichlich gesorgt sein.

Das „Drechsler- und Metalldrückermuseum“ des Heimatvereins „Unteres Schwarzachtal“ Wendelstein ist am Sonntag, 2. August, von 11 bis 18 Uhr geöffnet und dann bis zum Oktober jeweils am ersten Sonntag im Monat, von 14 bis 17 Uhr.

Weitere Informationen zum „Drechsler- und Metalldrückermuseum“ auf der Internetseite des Heimatvereins: www.heimatverein-wendelstein.de

Keine Kommentare