Die Hocheder-Halle ist wieder Sporthalle

31.10.2014, 08:18 Uhr
Die Hocheder-Halle ist wieder Sporthalle

© Foto: Gerner

Auch die zweite Notunterkunft, die Sporthalle am Sonderpädagogischen Förderzentrum, ist derzeit leer. Allerdings hat die Regierung von Mittelfranken angekündigt, ab heute neue Flüchtlinge zu schicken. Sie finden dann in der dortigen Halle im früheren Kasernengelände eine vorübergehende Bleibe.

Bis zum Ende der Weihnachtsferien dürfte die SFZ-Halle noch als Flüchtlingsunterkunft benötigt werden. Vielleicht aber auch noch länger.

Die bayerische Staatsregierung hat einen Notfallplan beschlossen. Demnach müssen alle 71 Landkreise und 25 kreisfreien Städte bis Anfang November zusätzliche Unterbringungskapazitäten melden, in der Regel zwischen 200 und 300 Plätze pro Gebietskörperschaft. Damit will der eingesetzte Krisenstab für den Fall der Fälle gerüstet sein.

Mögliche Notunterkunft

Die SFZ-Halle hat die Stadt Schwabach schon einmal als mögliche Notunterkunft gemeldet. „Darüber hinaus sind wir weiter auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten, so Jürgen Ramspeck, der Pressesprecher der Stadt. Die Halle am Förderzentrum wird derweil noch ein wenig winterfester gemacht.

In diesen Tagen zieht auch die Kleiderkammer des Asylcafès ins ehemalige Kasernengelände. Von weiteren Spenden bitten die Verantwortlichen abzusehen. „Es ist genügend da, auch für neu ankommende Flüchtlinge“, beteuert Ramspeck. Hintergrund: In den vergangenen Nächten haben Unbekannte Altkleider und Spielsachen, aber auch Möbel vor der Hocheder-Halle abgeladen.

Zusätzliche Quartiere

Ähnlich wie die Stadt Schwabach muss auch der Landkreis Roth zusätzliche Quartiere für Flüchtlinge an die Regierung melden. Seine Mitarbeiter würden bereits Unterkünfte prüfen, sagte Landrat Herbert Eckstein in einem Gespräch mit dem Hilpoltsteiner Kurier.

Allerdings brachte Eckstein auch wieder die Mannschaftsquartiere bei den früheren Flarak-Stellungen (Flugabwehrraketenstellungen) außerhalb der Rother Otto-Lilienthal-Kaserne ins Gespräch. Das Verteidigungsministerium weigert sich bislang, diese Gebäude freizugeben. Offizielle Begründung: Sie lägen zu nahe am Schießplatz der Kaserne. Das nahe Gewehrfeuer sei den oft aus Kriegsgebieten kommenden und traumatisierten Flüchtlingen nicht zuzumuten.

Derzeit sind in Schwabach gut 170 Asylbewerber in dezentralen Unterkünften sowie in der Gemeinschaftsunterkunft in Schwarzach untergebracht. Die 16 Gemeinden im Landkreis Roth beherbergen etwas über 400 Frauen, Männer und Kinder, ebenfalls meist in kleineren Unterkünften.

Hinzu kommen aktuell gut 150 Flüchtlinge in einem abgeriegelten Teil der Rother Kaserne. Diese Außenstelle der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung von Zirndorf soll in absehbarer Zeit bis zu 550 Flüchtlinge aufnehmen.

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