Abschied für drei Jahre

23.2.2011, 08:06 Uhr
Abschied für drei Jahre

© Hess

Im März werden zunächst die Orgel, alle Altäre und Kunstwerke eingehaust und gesichert. Im April ist die Baustelleneinrichtung geplant und der Aufbau eines Innen- und Außengerüstes. Während die Sanierungsarbeiten am Turm je nach Witterung noch bis Ende April dauern werden, wird parallel mit der Sanierung des Ostteils mit Rosenberger-Kapelle, Chor und Sakristei begonnen. Die gegenwärtige Baustelleneinrichtung wird dazu an die Ostseite des Martin-Luther-Platzes verlegt werden.

"Letztes" Orgelkonzert

Am kommenden Freitag, 25. Februar, wird um 19.30 Uhr zum letzten Mal für lange Zeit die große Orgel in der evangelischen Stadtkirche erklingen. Mit Werken von Bach, Reger, Mendelssohn und anderen wird Kirchenmusikdirektor Klaus Peschik die Orgel noch einmal in ihrem vollen Glanze erstrahlen lassen.

Die große Orgel in der Schwabacher Stadtkirche, erbaut im Jahr 1963 von der Firma Weigle auf der erneuerten Westempore, ist 2002 von der Orgelbaufirma Mühleisen grundlegend saniert, gereinigt und überholt worden. Die im Zuge dieser notwendigen Maßnahmen moderaten klanglichen Verbesserungen, die damals vorgenommen wurden, haben dieses Instrument für die nächsten Jahrzehnte technisch und klanglich zu einem hochwertigen Instrument werden lassen.

Die Weigle-Mühleisen-Orgel, nunmehr mit 53 verschiedenen Registerklangfarben, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal, hat 3744 Pfeifen von unterschiedlicher Länge und Durchmesser. Die längste Pfeife (Prinzipal, 16 Fuß) misst über fünf Meter (ein Fuß, ein altes Längenmaß, hat etwa 30 Zentimeter) und ist von außen gut zu sehen, die kleinste Pfeife (Prinzipal, ein Fuß) hat dagegen nur wenige Zentimeter Länge und steht im Inneren des Orgelgehäuses, nach außen hin kaum sichtbar.

Im Zuge der anstehenden dringenden Sanierungsarbeiten an der Stadtkirche muss diese Orgel, sicher eingehaust und vor Staub und Schmutz gesichert, über mehr als drei Jahre schweigen. Erst nach Abschluss aller Arbeiten im Kirchenraum wird diese Orgel wieder zum Leben erweckt werden.

Der Eintritt zu diesem „letzten“ Orgelkonzert ist frei. Die Spenden am Ausgang werden für die Finanzierung der Sanierung der Stadtkirche erbeten.

Letztmals Führungen

Stadtführer Klaus Huber wird an diesem Wochenende die dann für längere Zeit letzten Führungen in der Stadtkirche halten. Sein besonderes Augenmerk gilt den Altären und vor allem dem prächtigen Hochaltar von 1508. In der Stadtkirche St. Johannes der Täufer und St. Martin haben bekannte Künstler des ausgehenden Mittelalters, wie Michael Wolgemut, Veit Stoß, Hans Baldung Grien und Hans Suess von Kulmbach, ihre Spuren hinterlassen.

Die erste Führung hält Huber am Samstag, 26. Februar, 10.30 Uhr (nach der ökumenischen Andacht, die um zehn Uhr beginnt). Hier wird er bei einer „Wandlung“ des Hochaltars die Szenen erklären, die auf diesem spätmittelalterlichen Kunstwerk dargestellt sind, und auch über die Hintergründe berichten.

Dieselbe Führung hält er noch einmal für die Volkshochschule am Sonntag, 27. Februar, 14.30 bis 16 Uhr. Auch hier wird er den Hochaltar „wandeln“, also die verschiedenen Ansichten im offenen, halboffenen und geschlossenen Zustand erläutern.

Eine Führung ohne Wandlung des Hochaltars hält Klaus Huber am Samstag, 26. Februar, ab 14 Uhr, für die Damengymnastik des SV Penzendorf. Gäste sind willkommen.

Am Sonntag, 27. Februar, zehn Uhr, findet in der Stadtkirche ein Abschiedsgottesdienst statt. Nach dessen Ende ist Aufbruch und Zug in die Spitalkirche unter Mitwirkung aller Geistlichen der Kirchengemeinde und aller Chöre der Schwabacher Kantorei. Deshalb entfallen Früh- und Spätgottesdienst in der Dreieinigkeitskirche und in der Spitalkirche sowie der Gottesdienst in St. Matthäus im Stadtteil Eichwasen.

Unterdessen gehen die Bemühungen weiter, Geld für die kostspielige, aber unumgängliche Sanierung der Schwabacher Stadtkirche zu sammeln.

Farbe auf Dachziegel

Der Seniorenrat steuert hier die Aktion „Von der Kirche für die Kirche“ bei: Das Bemalen von Dachziegeln des Gotteshauses, die dann im kommenden Frühjahr gegen eine Spende verkauft werden sollen. Am morgigen Donnerstag, 24. Februar, 16 Uhr, hat der Vorsitzende des Seniorenrats, Günter Franke, in das Atelier in der Schulgasse 15 eingeladen. Dort wird Zeichenlehrer Walter Thaler erste Hinweise geben, wie aus Dachziegeln Kunstgegenstände werden können. Mitzubringen sind lediglich ein Notizblock, Interesse am Mitmachen und der Wille zum Lernen. Die Teilnehmer sollen dann in den eigenen Vereinen oder Verbänden das erlernte Wissen als Multiplikatoren weitergeben.

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