Adolph von Henselt sorgt für Kurzweil am Telefon der Stadt

22.1.2014, 08:36 Uhr
Adolph von Henselt sorgt für Kurzweil am Telefon der Stadt

© Archiv / Günther Wilhelm

Vor 200 Jahren, 1814, wurde in Schwabach der Komponist und Musikpädagoge Adolph von Henselt geboren. Er war in den 1830er und 1840er Jahren neben Chopin und Liszt einer der angesehensten Klaviervirtuosen seiner Zeit.

Ihm zu Ehren wird in diesem Jahr um den Zeitpunkt seines Geburtstages herum (9. Mai) ein Henselt-Festival mit mehreren Konzerten stattfinden. Schon seit Jahresbeginn ist der Jubilar in der Warteschleife der städtischen Telefonanlage zu hören.

Das Wartelied heißt „La Gondola“, interpretiert von Natalia Keil-Senzerowa. Gewidmet war es einer Baronin von Krüdener und für den Gebrauch in den Kaiserlichen Erziehungsanstalten bestimmt.

Gondel im Meer

Henselt war langjährig als Hofpianist und Musikpädagoge am russischen Zarenhof tätig. „La Gondola“ ist eine Etüde für die linke Hand, denn die schnellen 16tel Noten müssen mit „Links“ bewältigt werden. Zugleich weist aber der Titel „La Gondola“ auf eine poetische Idee hin: eine venezianische Gondel, auf der der Gondoliere vor dem Rauschen des Meeres (linke Hand) sein Lied (rechte Hand) singt.

Möglicherweise ist es um 1838 entstanden; vielleicht auch früher. Das Werk war weit verbreitet und wurde von vier russischen und einem deutschen Verleger in Ausgaben vorgelegt, die letzte erschien 1925. Außerdem wurde es in „Charles Hallé’s Practical Pianoforte School“ aufgenommen, 1880 in London erschienen.
 

Verwandte Themen


Keine Kommentare