Alles Bauerntheater: Köstlicher Klamauk mit den „Goggerern“

3.3.2016, 10:25 Uhr
Alles Bauerntheater: Köstlicher Klamauk mit den „Goggerern“

© Foto: Horst Weidler

Im Nachtgewand und mit gefülltem Nachttopf trat Stefan Gilch als Bauer Alfons auf und schüttete den Inhalt auch noch versehentlich seiner Angetrauten Agnes (Karin Böhm) ins Gesicht. Da war gleich schon die Gelächterhölle los, die einige Zuschauer nicht mehr verließen. Es folgte Wortwitz auf Wortwitz. Männlein und Weiblein zofften sich beständig.

Angeblich missbrauchte der Bauer Alfons die Gemeindesitzungen zu regelmäßigen Besäufnissen, was er als stellvertretender Bürgermeister und Kulturbeauftragter natürlich vehement abstritt. Als Beweis legte er seiner lautstarken Frau Agnes (Karin Böhm) und deren männerfeindlichen Schwester Hilde (Ingrid Hörndler) einen wichtigen Beschluss vor: ein Theaterstück, bei dem er und die hübsche und männerfreundliche Kellnerin die Hauptrollen spielen sollten, natürlich ohne die flotte Kellnerin zu erwähnen.

Die Frauen, einschließlich der als Rockerbraut kostümierten Bauerstochter Eva (Kerstin Kaseder), durchschauten jedoch die Irreführung und holten sehr wirkungsvoll mit vereinter Frauenpower zum Gegenschlag aus.

Gewürzt wurde das Ganze noch von Alfons Saufbruder Heinz (Reinhard Bauch) allzeit präsenten, wunderbar lustigen und treffenden Dichtungen.

Simone Kopriva spielt die Pfarrköchin Franziska, die mit nervösem Getrippel und nicht stillzukriegender Gesprächigkeit auffällt. Kurt Wagner ist der biedere Altwarenhändler Franz, der eine Kuh kauft, in der Annahme, es sei ein „Weibsbild“.

Für Muttersöhnchen Hans Grundübel (Sebastian Kaseder) ist es schon sehr wagemutig, ein Bier zu bestellen oder sich alleine anzuziehen — auch wenn Mutter dann beleidigt ist. Ihre Unschuld betört das widerspenstige und bisher männerverachtende Bauerntöchterlein Eva, was sehr folgenreiche Auswirkungen hat. Leichte Gedächtnisschwächen bügelte wie immer sehr gekonnt Elfriede Bauch als Souffleuse aus.

Gelächter und Applaus auf offener Szene gab es zuhauf. Theaterleiter Stefan Gilch freut sich über „die beste Premiere seit Jahren“. Der lang anhaltende Beifall bestätigte das.

Für folgende Termine gibt es noch Karten: jeweils Freitag, 4., 11. und 18. März. Karten bei Stefan Gilch unter (01 63) 6 62 44 52.

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