Altstadt-Bewohner brachten ihre Anliegen vor

9.10.2015, 08:36 Uhr
Symbolbild: Auf den Radwegen im Bereich des Schwabacher Bahnhofs liegen häufig Scherben. Eine intensivere Pflege der Zweiradstreifen ist laut Baubetriebsamt nicht realisierbar.

© Daniel Bockwoldt / dpa Symbolbild: Auf den Radwegen im Bereich des Schwabacher Bahnhofs liegen häufig Scherben. Eine intensivere Pflege der Zweiradstreifen ist laut Baubetriebsamt nicht realisierbar.

Formelle Anträge wurden auf der Bürgerversammlung für die Altstadt am Montagabend nicht gestellt. Hauptthemen waren die Flüchtlinge (Bürgerversammlung diskutierte über Flüchtlinge) und Straßenbau in der Altstadt (Winterpause für Bauarbeiten in der nördlichen Altstadt).

Doch wurden noch eine Reihe von Anliegen der Stadtspitze mit auf den Weg gegeben. Ein Überblick:

Lärm durch Gastronomie:

Des einen Spaß ist des anderen Ruhestörung. Eine Anwohnerin in der Nördlichen Ringstraße hat genug vom Lärm einer benachbarten Kneipe in der Südlichen Mauerstraße. „Jeden Samstag ist bis drei oder vier Uhr morgens Party“, berichtete sie. Die Polizei habe sie schon öfter gerufen, nachhaltige Wirkung aber habe das nicht gehabt.

Doch der Lärm ist nicht der einzige Kummer: „Unser Hof wird von den Kneipengästen als Toilette benutzt.“ Zudem findet sie morgens auch immer wieder benutzte Kondome als Überbleibsel. Daher ihre schlichte Frage: „Wieso kann die Stadt das nicht eindämmen?“

Die Antwort gab Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht: „Wir sind dran, aber das ist nicht so einfach. Das ist sogar verdammt schwierig.“ Zumal er sich schwer tue, in einer öffentlichen Sitzung über etwaige Bußgeldbescheide wegen Sperrzeitüberschreitung zu sprechen. In Sachen Müll bat er um Verständnis, dass man keinen städtischen Mitarbeiter nachts den Hof bewachen lassen könne.

Immerhin machte die Stadt der Bürgerin zwei Angebote. Stadtbaurat Ricus Kerckhoff bot ihr an, zumindest bei Großereignissen wie dem Bürgerfest Absperrelemente am Hofeingang aufzustellen.

OB Matthias Thürauf schlug ein Gespräch mit dem Wirt „unter städtischer Moderation“ vor. „Beschwerde-Bürgermeister“ Thomas Donhauser sei dazu sicher bereit. So könne vielleicht eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.

Zugeparkte Boxlohe:

„Oft kommen wir in unser Grundstück weder rein noch raus“, ärgerte sich ein Anwohner. Er schlug zudem vor, die Einbahnstraßenregelung in der Neuen Gasse aufzuheben. OB Thürauf sicherte zu, dass die Verwaltung sich die Lage vor Ort ansehe.

Neues Parkraumkonzept:

Das vom Stadtrat beschlossene Konzept der Parkraumbewirtschaftung inklusive neuer Parkgebühren wurde nur indirekt in Bezug auf die Anwohnerparkausweise angesprochen. Die jetzigen Ausweise gelten weiter, stellte Ricus Kerckhoff klar. Kritik an den neuen Gebühren gab es aber keine.

Stadtreinigung:

Aus der Bürgerschaft kamen zwei Vorschläge. Zum einen soll die Stadt in so heißen Sommern wie diesen doch die Biotonnen wöchentlich leeren. Zum anderen möge man sich mehr um die — vor allem im Bahnhofsbereich — vielen Scherben auf Radwegen kümmern.

Für beide Anliegen zeigte Thomas Sturm, der Leiter des Baubetriebsamts, Verständnis. „Wir machen schon sehr viel“, betonte er, erklärte aber auch: „Wir sind an der Grenze.“

Denn für die Pflege der Radwege stehe nur eine „Kleinkehrmaschine“ zur Verfügung. Auch für eine häufigere Abholung der Biotonnen fehlten schlicht die Fahrzeuge.

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