Anton Friedrich tritt wieder als Bürgermeisterkandidat an

6.2.2014, 08:41 Uhr
Anton Friedrich tritt wieder als Bürgermeisterkandidat an

© Gerner

Innerhalb der Freien Wähler hat Anton Friedrich ja schon einmal einen Riesensatz gemacht. 2002 hatte er bei der Kommunalwahl auf dem 20. und letzten Platz gewissermaßen die Liste nur komplettiert bei den Unabhängigen. 2008 stand er dann ganz vorne auf Platz eins. Klar, da war er dann ja auch Bürgermeisterkandidat.

Das Ergebnis war seinerzeit aber nicht berauschend, vorsichtig ausgedrückt. Nur etwas mehr als 13 Prozent der Wähler hatten ihm damals ihre Stimme gegeben. „Da habe ich zunächst schon schlucken müssen“, räumt Friedrich ein. Doch die sechs Jahre im Stadtrat „haben mir gut getan“, sagt der 59-Jährige. So gut, dass er jetzt erneut kandidiert.

Vielleicht schafft er jetzt ja auch als Bürgermeisterkandidat einen ähnlich großen Sprung wie zwischen 2002 und 2008 bei den Freien Wählern.

Dritter im Bunde

Dass Friedrich erneut den Hut in den Ring geworfen hat, hat ein bisschen auch mit Taktik zu tun. Nachdem die SPD wieder auf den amtierenden Rathauschef Werner Bäuerlein setzt und die CSU, anders als 2008, mit Manfred Lunkenheimer einen eigenen Mann ins Rennen schickt, mussten die vergleichsweise kleinen Unabhängigen reagieren, um nicht im Gerangel der beiden großen Gruppierungen CSU und SPD zerrieben zu werden.

Für die Freien Wähler war es nicht einfach, genügend Kandidaten für die Stadtratsliste zu finden. „Aber ab dem Zeitpunkt, ab dem die Liste voll war, ist ein Ruck durch unsere Gruppierung gegangen“, findet Friedrich. „Ich spüre Dynamik und Motivation.“

Die Wahlprospekte kommen jung und frisch daher, das Design ist ungewöhnlich. Wenn Friedrich und seine Mannschaft ab nächster Woche für ihre Wahlveranstaltungen über die Dörfer ziehen, dann haben sie kein fertiges Programm im Gepäck, sondern einen Fragebogen. In dem können die Wähler ankreuzen, mit was sie in Abenberg zufrieden sind und was verbesserungswürdig ist.

Politik im Sinne der Demographie

Natürlich hat sich Anton Friedrich dazu seine eigenen Gedanken gemacht. Einer der Schwerpunkte wird sein, die Burgstadt angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung zukunftsfest zu machen. „Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen, die im Seniorenzentrum machen das schon.“

Anton Friedrich ist zwar in Roth geboren und in Schwabach aufgewachsen. Doch schon als junger Mann kam er nach Abenberg, der Liebe wegen. Mit seiner Frau Margot baute er sich 1980 das großzügige Eigenheim, in dem die beiden und der jüngere Sohn heute noch leben.

Schöner Wohnen

In den vergangenen Jahren haben die Friedrichs viel Zeit und Schweiß darauf verwendet, es nach modernen Gesichtspunkten umzugestalten. Alles wirkt luftig, entstanden sind große, helle Räume, in denen moderne Kunst hängt und steht. Auch der Design-Garten könnte es jederzeit in einschlägige Fachzeitschriften schaffen.

Das meiste hat Anton Friedrich selbst konzipiert und auch umgesetzt. „In meinem nächsten Leben werde ich Architekt“, sagt er mit einem Schmunzeln — und ein bisschen Stolz in der Stimme. Der gelernte Elektriker, der heute für den Licht-Designer Erco das Deutschland-Geschäft verantwortet, hat viel handwerkliches Geschick. Das hilft. „Wenn man im Prinzip nur die Materialkosten zahlen muss, kann man sich mehr leisten.“

„Das gehört zum guten Ton“

Politisch ist Anton Friedrich engagiert, aber gut fünf Wochen vor der Wahl scheint er auch in sich selbst zu ruhen. „Sternzeichen Löwe“, erklärt er. „Wenn man mich ärgert, kann ich zwar mal die Stacheln ausfahren, aber ich fahre sie dann auch wieder schnell ein.“ Der 59-Jährige ist kein Biertischkandidat, der mit jedem potenziellen Wähler anstößt. Aber er ist doch ein harmoniebedürftiger Mensch.

Als er sich zu seiner zweiten Kandidatur entschlossen hatte, da war der amtierende Rathauschef Werner Bäuerlein einer der ersten, den er informiert hat. „Das gehört für mich zum guten Ton“, sagt Friedrich. Er trete ja nicht gegen die Person Werner Bäuerlein an, er bewerbe sich um das Amt des Bürgermeisters. „Für mich“, sagt Anton Friedrich, „ist das ein kleiner, aber feiner Unterschied.“

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