Auf Jakobs Spuren durch das fränkische Seenland

26.7.2016, 08:32 Uhr
Auf Jakobs Spuren durch das fränkische Seenland

© Foto: Hess

Die Pilgerbewegung sei allgegenwärtig, erklärte Kammersteins Bürgermeister Walter Schnell. Der Jakobsweg sei in Kammerstein wissenschaftlich nachgewiesen und erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt worden. Er kreuze den Kammersteinpilzpfad, den Sagenwanderweg und auch den Nordic-Walking-Parcours. „Es ist ein Wanderparadies hier, ein ruhiges Erholungsgebiet“, fasste Walter Schnell zusammen.

„Es ist kein neuer Weg“, betonte Landrat Herbert Eckstein, „es ist nur eine Vermarktungsinitiative.“ Der Weg werde gut angenommen, wenn auch der Schlechteste den Weg gut ausschildere, gab er zu bedenken.

Gerhard Wägemann, der Vorsitzende des Tourismusverbands Fränkisches Seenland, erklärte, die Pilger seien eine wichtige Zielgruppe. Er lobte den Ausbau des „Pilgerdreiecks“ auch in den Randbereichen des Fränkischen Seenlandes. Qualitätssicherung sei wichtig, pflichtete er Landrat Eckstein bei. „Ich hoffe, dass viele Gäste kommen, den Weg abwandern und zur Besinnung kommen“, erklärte Wägemann.

Der Kammersteiner Pfarrer Stefan März sagte, es habe früher zwei Gründe gegeben für eine Jakobsreise. Erstens konnte man dadurch der weltlichen Strafe entgehen, zweites war es ein „Handel mit Gott“. Neu hinzugekommen sei der Aspekt der Suche.

Der evangelische Dekan Klaus Stiegler erinnerte in seiner Ansprache an das Bibelwort „Du, Gott, stellst meine Füße auf einen weiten Raum.“ Wege würden zu Kraftquellen, weil Menschen auf ihnen Orientierung finden, Gott schenke Orientierung in einer unübersichtlichen Welt.

„Unser Unterwegssein auf dieser Welt ist eine Pilgerschaft“, sagte der katholische Domkapitular und scheidende Schwabacher Stadtpfarrer Alois Ehrl. Das Ziel sei Gott und sein Reich. Ehrl segnete den Pilgerweg, Pfarrer Stefan März sprach die Fürbitten. Ekkehard Aupperle spielte Akkordeon zum Gesang, während sein Amtskollege Martin Geisler aus Kalbensteinberg das Liederbuch mit den Noten hielt.

Überregional bedeutsam

Die Bürgermeister Bernhard Böckeler (Allersberg), Helmut Bauz (Büchenbach) und Werner Bäuerlein (Abenberg) dokumentierten durch ihre Anwesenheit die Bedeutung des Wanderwegs. Anwesend waren auch Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß sowie Heinrich Heim aus Heideck, der Pilgerberater der Fränkischen Jakobusgesellschaft.

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