Baubeginn beim Großprojekt in der nördlichen Altstadt

4.5.2015, 08:50 Uhr
Baubeginn beim Großprojekt in der nördlichen Altstadt

© Foto: Wilhelm

Gleichzeitig geht die Stadt auch in der Information der Anlieger neue Wege. In der Benkendorferstraße 9 wurde ein „Baustellenbüro“ eingerichtet. Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat stehen dort zwischen 18 und 19 Uhr Experten für Anfragen und Probleme rund um die Dauerbaustelle bereit. Die erste Sprechstunde findet am kommenden Mittwoch, 6. Mai, statt.

Ansprechpartner werden Andreas Batke vom Tiefbauamt und Bruno Fetzer sein. Fetzer ist in der Stadt durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement bekannt. Nun aber ist er auch in offizieller Funktion unterwegs. Zusammen mit Eva Göttlein hat er das „Quartiersmanagement“ in der Altstadt übernommen und damit die Nachfolge von Ele Schöfthaler angetreten.

Berater-Duo

„Das ist ein Duo, das sich sehr gut ergänzt“, ist Stadtbaurat Ricus Kerckhoff überzeugt. Andreas Batke bringt den bautechnischen Sachverstand ein, Bruno Fetzer sieht sich bei Bedarf als „Vermittler zwischen Bürgern und Verwaltung“. Darüber hinaus werden noch Experten für den jeweiligen Bauabschnitt für Fragen zur Verfügung stehen.

Das Baustellenbüro ist eine Art „kommunikatives Pilotprojekt“, das es in dieser Form noch nie gegeben hat. Die Stadt zieht damit die Konsequenz aus Kritik, wie sie zuletzt wegen der unerwartet langen Bauzeit an der Landsknechtsbrücke geübt worden war. Wie berichtet, musste die wichtige Nördliche Ringstraße länger als geplant gesperrt bleiben.

Eine ebenfalls wichtige Verbindung stellen die drei ineinander übergehenden Straßen dar. Das Bauamt hat für die Neutor-, Friedrich- und Hördlertorstraße das einfache Kürzel „NFH“ ersonnen. Betroffen von den Bauarbeiten in dieser über 500 Meter langen Ost-West-Achse sind Anwohner, Einzelhändler und alle Autofahrer.

„Zwangsläufig wird es Einschränkungen geben. Schon weil die Straßen sehr eng sind“, sagt Stadtbaurat Kerckhoff. „Aber wir bemühen uns, sie so gering wie möglich zu halten.“

„Alles ausgetüftelt“

Andreas Batke zeigt auf einen Stapel Aktenordner mit Plänen von der Baustellenplanung über die Verkehrsführung während der einzelnen Abschnitte bis hin zur Müllabfuhr: „Alles ist ausgetüftelt bis ins Kleinste“. sagt der Baustellenkoordinator.

Und wenn doch Probleme auftauchen? „Dann kann man die in den Sprechstunden besprechen und Lösungen finden.“

Rechtzeitige und umfassende Information gilt als Schlüssel für die Akzeptanz bei den Bürgern. Deshalb hat die Stadt die Betroffenen bereits mehrfach direkt angeschrieben und alle wichtigen Telefonnummern aller an dem Projekt Beteiligten aufgelistet, vom Tiefbauamt über die Stadtwerke bis zur Telekom.

Das Baustellenbüro in der Benkendorferstraße wurde in leeren Räumen der GeWoBau eingerichtet. „Die eignen sich wegen der schwierigen Beleuchtung der hinteren Zimmer nicht wirklich als Wohnung“, erklärt GeWoBau-Geschäftsführer Harald Bergmann. Für das NFH-Projekt aber scheinen sie ideal. In unmittelbarer Nähe zur Baustelle wird es nicht nur den Besprechungsraum für Bürgeranfragen geben. In einem weiteren Zimmer werden Bauarbeiter ihre Brotzeit machen können. Zudem bekommt das Quartiersmanagement in einem dritten Raum sein Büro.

Arbeiten bis 20. November

Die Bauarbeiten beginnen mit dem Austausch der alten Wasserleitungen in der Hördlertorstraße. Dafür sind rund zwei Monate vorgesehen. Mitte Juli folgen die neuen Wasserleitungen in der Friedrichstraße bis zur Kreuzung Nürnberger Straße. Ab September gibt es zwei Baustellen: die Wasserleitungen weiter zur Kappadocia und die Arbeiten für neue Kanäle in der Hördlertorstraße.

„Am 20. November machen wir aber Schluss für dieses Jahr“, erklärt Ricus Kerckhoff. Schließlich will man den Einzelhändlern ein ungestörtes Weihnachtsgeschäft ermöglichen.

„In den jeweiligen Bauabschnitten wird es immer Vollsperrungen geben“, erklärt Andreas Batke. „Wegen der Enge geht das gar nicht anders“, erläutert sein Kollege Marko Winkler vom Tiefbauamt. Die Verkehrsführung wird sich jeweils ändern. „Fußläufig werden aber alle Anwesen immer erreichbar sein“, so Batke.

„30 Jahre geärgert“

Bruno Fetzer wirbt schon jetzt bei den Bürgerinnen und Bürgern um Verständnis und sieht allen Grund zur Zuversicht. Denn: „Die Schwabacher haben 30 Jahre lang über das Gerüttel auf diesen Straßen geschimpft, und jetzt werden sie gemacht. Das wird super.“

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