Bayernliga oder nicht: Finale am Vatertag

24.5.2017, 13:15 Uhr
Bayernliga oder nicht: Finale am Vatertag

© Foto: Giurdanella

Es gibt einige Dinge, die dem Nord-Zweiten Mut machen können: die ersten zehn Minuten im Relegations-Hinspiel vergangenen Samstag in Schwabach, als die Mannschaft von Wolfgang Scharnowell den Gegner überraschte und schnell 6:2 führte. Und die letzte Viertelstunde, als die Gastgeberinnen aus dem zwischenzeitlichen 16:20-Rückstand noch ein 26:24 machten.

Es gibt aber auch Dinge, die zu denken geben. Als Landshut verstärkt seine beiden großgewachsenen Rückraumschützinnen in Stellung brachte und als die multifunktional einsetzbare Carina Vetter sich freigespielt hatte, da fand die SG Schwabach/Roth minutenlang kein Mittel und geriet vorübergehend auf die Verliererstraße. "Diese Wellenbewegungen im Spiel begleiten uns ja schon die gesamte Rückrunde", sagt Trainer Scharnowell.

Zwei Teams auf Augenhöhe

Diese abzustellen in den fünf Tagen zwischen Hin- und Rückspiel ist fast unmöglich. Natürlich wird an diesem und an jenem Schräubchen gedreht. Doch am Donnerstag ab 16 Uhr gilt wohl das, was Scharnowell schon vor der Relegation gesagt hat: Zwei Mannschaften auf Augenhöhe streiten um den letzten Platz in der Bayernliga. Für den Coach geht es darum, seinen Spielerinnen ein gutes Gefühl zu geben. "Letztlich kann man, anders als bei einer Abstiegs-Relegation, bei einer Aufstiegs-Relegation nichts verlieren", sagt der Übungsleiter. "Man kann sich nur für eine gute Saison belohnen."

Um den Lohn einzufahren, muss Schwabach/Roth seine Stärken ausspielen. In Eins-zu-Eins-Situationen machten die Mittelfranken vergangenen Samstag den besseren Eindruck. Sie hatten zum Schluss auch mehr zuzusetzen, waren also konditionell überlegen. Auf der anderen Seite ist die Bank deutlich dünner besetzt als bei Landshut. Scharnowell: "Wir wissen, dass von den Leistungsträgerinnen niemand ausfallen darf, sonst bekommen wir Probleme." Für Landshut spricht darüber hinaus der Heimvorteil im Rückspiel. Doch ganz alleine muss die Mannschaft nicht den weiten Weg nach Niederbayern antreten. Die SG-Verantwortlichen haben einen Doppeldeckerbus gechartert, die Anhänger wollen der lautstarken Landshuter Fangemeinde stimmungsvoll Paroli bieten.

Knappe Niederlage reicht

Noch einmal kurz die Ausgangslage: Schwabach/Roth würde mit einem Sieg, einem Remis oder einer knappen Niederlage mit einem Tor Differenz aufsteigen. Bei einer Niederlage mit zwei Toren Differenz gilt die Fußball-Europapokal-Regel. Besser ist dann, wer mehr Auswärtstore erzielt hat. Schwabach/Roth bräuchte also mindestens ein 25:27.

Bei einer Niederlage der SG mit drei Toren Unterschied oder höher steigt Landshut auf. Und wenn es nach 60 Minuten 26:24 für die Niederbayern steht, dann entscheidet über das Wohl und Wehe einer ganzen Saison sofort und ohne Verlängerung ein Siebenmeterwerfen.

Keine Kommentare