Besitzer von prämierten Denkmälern wurden geehrt

23.2.2015, 08:40 Uhr
Besitzer von prämierten Denkmälern wurden geehrt

© Foto: Kaiser-Biburger/oh

Christa Naaß, stellvertretende Bezirkstagspräsidentin, begrüßte die Besitzer und Verantwortlichen der prämierten Denkmäler aus den Landkreisen Ansbach, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und aus der Stadt Schwabach im Marstall von Schloss Unterschwaningen.

Für die 39. Denkmalprämierug des Bezirks Mittelfranken habe eine Fachjury aus den meist von den Kreisheimatpflegern eingereichten Vorschlägen 54 Maßnahmen ausgewählt, erklärte sie.

Naaß dankte den Denkmalbesitzern für deren großes Engagement und die nicht selbstverständliche Leistung, damit die Zeugnisse und das Erscheinungsbild der Heimat erhalten bleiben.

Im Vorwort des Bandes „Denkmalpflege in Mittelfranken 2014“, in dem die prämierten Maßnahmen in Wort und zahlreichen Bildern vorgestellt werden, schreibt Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, dass Denkmalsanierung „eine Auseinandersetzung mit der Bauweise vergangener Jahrhunderte“ voraussetzt. Der schonende und fachgerechte Umgang mit dem Bestand erfordere Fingerspitzengefühl und Beherrschen alter Handwerkstechniken. Diese würden auf diesem Weg für die Zukunft erhalten.

Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea M. Kluxen stellte anhand zahlreicher Lichtbilder die Denkmäler im Vorzustand und die Arbeiten bis hin zum fertigen Schmuckstück vor. Der Erhalt der Denkmallandschaft sei vor allem Privateigentümern zu verdanken, lobte sie die Besitzer. Diese wurden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhielten jeweils zwei der neuen Bücher, in denen auch ihr Denkmal in Wort und Bildern zu sehen ist.

Besitzer von prämierten Denkmälern wurden geehrt

© Foto: Eva Schultheiß

Für die evangelische Kirchengemeinde St. Antonius und Laurentius in Rednitzhembach nahm Pfarrer Wolfgang Lindner die Ehrung entgegen für die sorgfältige Restaurierung des Gotteshauses mit mittelalterlichen Wandgemälden.

Udo Zink wurde für die Restaurierung der Holzspulenfabrikanten-Villa in der Gartenstraße 15 in Roth geehrt. Er brachte den Glanz vergangener Tage zurück, nahm aber auch Rücksicht auf das historische Wohngebäude mit seiner hochwertigen Ausstattung.

Hopfenbauernhaus saniert

Monika und Josef Meyer sanierten ein historisches Hopfenbauernhaus im Spalter Ortsteil Mosbach. Nachdem ihr Nachbar nicht mehr in der Lage war, sein Haus instand zu setzen, kauften sie es, eigneten sich die für eine Instandsetzung nötigen Kenntnisse an und erledigten so viel wie möglich in Eigenleistung. Gut für den Vorbesitzer: Sie räumten ihm das Wohnrechte ein, so dass er im vertrauten Anwesen bleiben kann.

Die Mühle im Thalmässinger Ortsteil Hagenich setzten Sigrid und Günther Klein mit viel Eigenleistung instand. Nachdem der das Mühlrad antreibende Bach bei der Flurbereinigung verrohrt und verlegt wurde, war das Mühlrad abgebaut und das Anwesen als landwirtschaftlicher Betrieb geführt worden. Schon bald zog Familie Klein in das Anwesen, um die Baustelle vor Ort zu haben und so Zeit zu sparen, die man sonst unterwegs wäre. Nun wurde die Mühle zum Schmuckstück in dem kleinen Dorf, in dem es nur noch ein weiteres denkmalgeschütztes Anwesen gibt.

Das letzte bestehende Gebäude eines ehemaligen Fabrikkomplexes in Wendelstein setzte Heinz Schötz instand. In der Nürnberger Straße 30, im Erbauungsjahr (um 1910) am damaligen Ortsrand gelegen, ist das Gebäude ein sozialgeschichtliches Zeugnis davon, dass Gewerbegebiete am Ortsausgang entstanden.

Echter Blickfang

In der kreisfreien Stadt Schwabach wurde ausgezeichnet das Anwesen von Anton Fonai, das 1878 an der Nördlichen Mauerstraße 6, in unmittelbarer Nähe des Ausflusses, als zweigeschossiges Haus in Massivbauweise errichtet wurde. Die Sanierung der Fassade mit denkmalgerechten Fenstern samt Fensterläden und einem wohl eingefügten Dachgeschossaufbau machte dieses Anwesen wieder zu einem echten Blickfang am Rande der östlichen Altstadt.

Für den Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Roth-Schwabach nahm der stellvertretende Vorsitzende Thomas Bauer die Auszeichnung im Beisein von Kulturbürgermeister Dr. Roland Oeser und Stadtheimatpflegerin Ursula Kaiser-Biburger entgegen. Die Arbeiterwohlfahrt hatte das im Jahre 1915 im Stil des Neobarock errichtete Amtsgebäude, das frühere Forstamt, umfangreich renoviert und dazu das Dachgeschoss ausgebaut. Bei der Fassadensanierung wurden die historischen Kastenfenster aufgearbeitet und zusätzlich die wertvolle Innenausstattung fachgerecht gereinigt.

Als dritter Schwabacher durfte sich Roman Ertl über die Urkunde freuen, die ihm Christa Naaß überreichte. Er hatte sein zweigeschossiges Haus mit Zwerchgiebel in der Schulgasse 9 mit sehr großem Engagement und hohem persönlichen Einsatz rundum saniert. Die Fassade wurde hergerichtet, auch der Innenraum erhielt mit alten Fliesen, historischen Türen und Fachwerkhölzern sowie der Bohlenbalkendecke seinen historischen Charme zu-
rück.

Schließlich wurde die Erbengemeinschaft Engelhardt mit Architektin Silke Holluba, der Urenkelin des Bauherrn, für ihre vorbildlich gelungene Fassadensanierung des Anwesens in der Südlichen Ringstraße 17 ausgezeichnet. Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute Haus war so verändert worden,
dass es seinen Charakter eingebüßt hatte.

Dank der Fassadensanierung kam man dem Farbton des ursprünglichen Ziegelmauerwerks sehr nahe. Durch den Einbau von drei neuen Türen an den beiden Seiten sowie in der Mitte des Hauses gewann das Gebäude seine alte Struktur mit der Betonung der Mittelachse zurück. Zusätzlich erhielten die Fenster einen grünen Anstrich, nachdem sie erneuert worden waren. Abgerundet wurde die Maßnahme durch den gelungenen Einbau von zwei Gauben. Durch diese Sanierung erfuhr die gesamte Südlichen Ringstraße eine Bereicherung.

Das 150-seitige, reich farbig bebilderte Buch erhielten die Denkmal-Besitzer und Verantwortlichen. Erwerben kann man den Band über die Bezirksheimatpflege, Bezirk Mittelfranken, Telefon (09 81) 46 64 50 02, E-Mail bezirksheimatpflege@bezirk-mittelfranken.de

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