Brombachsee: Zufriedene Segler bei IDM der Korsar-Klasse

25.6.2014, 09:43 Uhr
Brombachsee: Zufriedene Segler bei IDM der Korsar-Klasse

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„Wozu fahren wir bei diesen Bedingungen eigentlich an den Gardasee?“ lautete ein Kommentar eines Seglers nach dem zweiten Wettfahrttag beim Betrachten der Ergebnisliste.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Wettfahrtleiter Dr. Thomas Wilke von der Wassersportgemeinschaft Altmühl-Brombachsee sechs Wertungsläufe bei anspruchsvollen Windbedingungen über die Bahn gebracht. Es war sicher, dass es einen Meister geben würde und das Streichresultat war ebenfalls ersegelt. Die beiden weiteren ausgeschriebenen Läufe hätten der Ergebniskorrektur dienen können.

55 Teilnehmer

Dass der Meistertitel wahrscheinlich wieder an das Berliner Team gehen wird, war schon nach dem ersten Wettfahrttag abzusehen. Es hatte nämlich zwei Durchgänge gewonnen und im dritten Lauf einen zweiten Rang über die Ziellinie gebracht. Bei sonnigem Wetter und Nordwestwind der Stärke drei bis vier hatte die Wettfahrtleitung die 55 Teilnehmer auf die Regattabahn geschickt.

Allerdings zeigten zwei Frühstarter, die sich nicht entlasteten, dass die Segler „heiß“ und nervös auf die Meisterschaft waren, was sich im zweiten Lauf bestätigte. Anfangs übte der Wettfahrtleiter Geduld bei den Startübungen der Korsarsegler, die zwei „Allgemeine Rückrufe“ zur Folge hatten. Die schwarze Flagge im Startverfahren brachte anschließend Ruhe und Vorsicht beim Drängeln an der Startlinie.

Am Vormittag des zweiten Wettfahrttages war es bewölkt und Westwind zwischen den Stärken zwei und drei lockte wieder alle Teams aufs Wasser. Diesmal wurde gleich mit „Black Flag“ gestartet.

GER-3806 mit Steuermann Jens Grass und Vorschoterin Birgit Schwab riskierten zu viel am Start und erhielten als einziges Boot der ganzen Serie für ihren Frühstart ein „BFD“ in der Ergebnisliste und wurden somit disqualifiziert. Wegen der zunehmenden Windstärke informierte die Wettfahrtleitung die Mannschaft noch vor der Luvtonne über den Frühstart, so dass diese ihre Kräfte für die beiden folgenden Rennen sparen konnten.

Zwischen Spaß und Kenterung

Diese beiden Wertungsläufe brachten für manche Mannschaft den nötigen Spaßfaktor: Wind aus Westnordwest in der Grundstärke vier mit überlaufenden Böen der Stärke fünf ließen die Zweihandjollen über die Wellen zischen, wobei allerdings auch ständig hohe Konzentration und Reaktionsbereitschaft nötig war.

Es gab zahlreiche Kenterungen und einige Mannschaften, darunter GER-3822 Barbara Hachenberg/Susi Krüger, konnten ihr Schiff bei den Windbedingungen alleine nicht mehr aufrichten. Die Wettfahrtleitung war darauf vorbereitet: Pia Matscheroth, selbst aktive 505-Seglerin, sprang mehrmals vom Sicherungsboot in den See und half mit beherztem Griff an das Schwert beim Aufstellen.

Nach dem zweiten Tag hatten Uta und Frank Thieme ihrer Serie einen weiteren Tagessieg und einen zweiten Platz hinzugefügt, der zehnte Rang in der vierten Wettfahrt war das Streichergebnis.

Zu wenig Wind

Ein Versuch, am dritten Wettfahrttag am Nachmittag bei Windstärke zwei aus Nordwest dem Ergebnis die siebte Wettfahrt hinzuzufügen, endete bereits, als das führende Boot die Lee-Marke gerundet hatte, das letzte Boot des Feldes aber ohne Wind an der Luvmarke zum Stehen kam. Am letzten Tag kräuselte das Wasser auf dem Großen Brombachsee zwar für die Freizeitsegler, für einen Meisterschaftslauf war er jedoch nicht stark genug.

Begeistert zeigten sich die Segler bei der Siegerehrung über Revier und Wettfahrtleitung bei passenden Windbedingungen. Klassenobmann Dierk Conrad drückte es in seinen Dankesworten an die Wassersportgemeinschaft so aus: „Zwei Tage anspruchsvolles Segeln, eine faire Meisterschaft und dann zwei Tage Urlaub bei herrlichem Wetter am Brombachsee. Alles ist optimal gelaufen.“

Dass die WAB auf die Klasse zugekommen sei, um die Meisterschaft auszutragen, freute ihn besonders. Denn immerhin käme zu den rund 200 Seglern und Angehörigen auf dem Gelände der ehrenamtliche Einsatz der Helfer und eventuell ein finanzielles Risiko des Ausrichtervereins.

Der neue WAB-Vorsitzende Joachim Reichert freute sich über die Zufriedenheit der Segler. Er bat darum, das Revier weiter zu empfehlen und ehrte mit Wettfahrtleiter Thomas Wilke die Sieger.

Die Platzierungen im Überblick

1. Uta Thieme / Frank Thieme (Berliner Yachtclub / Potsdamer Yachtclub, 7 Punkte), 2. Dirk Braun / Jürgen Kruck (Segler-Vereinigung Wuppertal / Seglergemeinschaft Lohheider-See, 15 Punkte), 3. Jörg Langner / Jörg Diestelmann (Berliner Yachtclub / Remscheider Segelyachtclub Bevertalsperre, 26 Punkte).

Bestes fränkisches Team wurde Anne Preclik mit ihrer Schwester Ina Koch von der Segelgemeinschaft Erlangen auf Rang 18 und der einzige Teilnehmer des Ausrichtervereins, Wolf Drechsel landetet mit Steuerfrau Immo Böhmer auf Rang 25.

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