Bürgerinitiative kämpft für Geh- und Radweg Richtung Allersberg

8.8.2013, 08:09 Uhr
Bürgerinitiative kämpft für Geh- und Radweg Richtung Allersberg

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Deshalb hatten Hartmut Schröder (Sprecher von BISS), Stefan Blank und Peter Valentin zu einer Radtour eingeladen.

Der Weg war das Ziel

Es ging Richtung Allersberg zur nur knapp vier Kilometer entfernten „Straßmühle“ gegenüber dem Faberhof. Aber nicht der Biergarten war das eigentliche Ziel, sondern der Weg dorthin.

Trotz hochsommerlicher Rekordtemperaturen radelten 14 Sperbersloher auf der Staatsstraße und erfuhren so gemeinsam, was es heißt, mangels Radweg die Straße benutzen zu müssen.

Es herrschte lediglich Feiertagsverkehr, und doch wurde die Gruppe mehrmals von Autofahrern an den Rand gedrängt. Auch bei Gegenverkehr preschten sie – eventuell noch eindringlich hupend – ohne Tempodrosselung vorbei.

Die erste brisante Situation entstand gleich am Ortsausgang: Der Fußgängerweg endet, die Straße wird schmaler und aus dem Ort heraus rast ein PKW mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit heran. Der Fahrer (oder die Fahrerin) lässt sich offenbar auch nicht von den neonroten Warnwesten der beiden Schlussradler beeindrucken.

Nur Platz für Autos

Freilich täuscht die Beschilderung auch vor, dass Sperberslohe hier zu Ende ist. Aber es folgt links noch ein kleines Häuserensemble, derzeit von Familien mit Kindern bewohnt. Ohne Fuß- und Radweg, durch das Ortsschild vom Ort ausgeschlossen, müssen diese stets mit dem Auto befördert werden, sogar zum Schulbus, der nur in der Ortsmitte hält.

Vor wenigen Jahren wurde der Radweg von Nürnberg nach Wendelstein gebaut. Aber nicht die über lange Jahre vorgetragenen Wünsche und Forderungen der Bürger führten zu seiner Realisierung, sondern erst ein Unfall mit tödlichem Ausgang veranlasste die zuständige Baubehörde dazu. Dieser Radweg endet jetzt in Sperberslohe.

Vom Radweg auf die Staatsstraße

Jeder, der Richtung Allersberg beziehungsweise zum Rothsee radeln will, ist gezwungen auf der Staatsstraße weiterzufahren.

Wie von der Behörde zu erfahren ist, soll ab dem Kreisverkehr mit den Abzweigungen nach Schwanstetten beziehungsweise Pruppach die Staatsstraße nach Allersberg im nächsten Jahr ausgebaut und begradigt werden. Für den Bau eines begleitenden Radwegs sollen nach Aussage des Straßenbauamtes Nürnberg keine Mittel vorhanden sein. Dagegen richtete sich die Radtour der Sperbersloher Bürgerinitiative.

Auto- und stressfrei

Für den Rückweg ihrer Erkundungsfahrt hatten die Initiatoren eine alternative Strecke gewählt. Ungleich länger, aber auto- und stressfrei ging es durch den Wald in das oberpfälzische Oberhembach. Es ist ähnlich weit von Sperberslohe entfernt wie der Faberhof, aber über eine Kreis- und Bezirksgrenze hinweg verbindet ein Radweg die beiden benachbarten Orte.

Zudem feierte Oberhembach sein kleines, feines Kulturfest „Kunst im Dorf“, und die Sperbersloher schauten genau hin, wie die Nachbarn durch Zusammenhalt und gemeinsames Tun ihr Dorf attraktiv machen.

Entschlossen und entspannt

Ganz entspannt radelte man auf dem Radweg zurück, fest entschlossen, die Anliegen der Bürgerinitiative bis an ihr Ziel zu verfolgen: Verkehrsberuhigende Maßnahmen innerorts, Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und den Ausbau des Radwegs nach Allersberg.

www.buergerinitiative-sperberslohe.de
 

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