Carsharing in Schwabach: Start mit drei Autos

SCHWABACH - „Die ersten drei konkreten Buchungen haben wir schon“, freut sich Christoph Muhr. Angemeldet haben sich bereits über 30 Schwabacher Bürger. Und die GeWoBau wird unter ihren Mietern weitere 100 Anmeldungen verlosen. Hoffnungsvoller Start für ein in Schwabach neues Angebot: Carsharing.

Entstanden ist die Idee auf der Schwabacher Zukunftskonferenz. Weiterentwickelt hat sie die Arbeitsgruppe „Anders mobil“ unter der Leitung von Bürgermeister Roland Oeser (Auto auf Abruf: Ansbacher Projekt „Carsharing“ vorgestellt). Und umsetzen wird sie ab 1. Mai der Schwabacher Autoverleih Muhr.

Für die Stadt hat das zwei entscheidende Vorteile: „Wir haben keinerlei Kosten für den Haushalt und wir haben einen bereits erfahrenen Partner“, erklärt Oeser.

Die Firma Muhr ist eine eingesessene Autoverleihfirma. Mit Carsharing hat sie 2011 in Ansbach begonnen, also einer mit Schwabach etwa vergleichbaren Stadt. „In Ansbach sind wir mit vier Fahrzeugen gestartet, heute sind es acht“, berichtet Geschäftsführer Christoph Muhr. „Carsharing wächst langsam, aber es wächst.“

„Noch keine Gewinnerwartung“

Deshalb investiert die Firma nun auch in Schwabach. Größter Kostenfaktor sind die drei neuen Autos: zwei VW Polo und ein größerer Touran. „Als Service für Familien“, erklärt Muhr. Wirtschaftlich rechnen wird sich das Carsharing für die Firma Muhr auf absehbare Zeit noch nicht. Doch Christoph Muhr denkt langfristig: „Wir haben im Moment gar keine Gewinnerwartung. Das ist eine Zukunftsinvestition. Ich bin sicher, dass in zehn Jahren das Carsharing eine ganz andere Bedeutung hat.“

Die Vorteile liegen auf der Hand: Mal eben zum Einkaufen, wenn der Partner mit dem Familienwagen unterwegs ist. Oder abends ins Kino. Viele Familien haben inzwischen zwei oder sogar drei Autos. „Zumindest den Drittwagen kann man sich sparen“, schmunzelt Muhr.

Interessant ist Carsharing aber auch für Firmen: „Wir werden das für unsere Mitarbeiter nutzen. Das wird ein echter Aspekt der Fuhrparkplanung“, sagt Harald Bergmann, der Geschäftsführer der GeWoBau.

Die Wohnungsbaugesellschaft stellt auch zwei ihrer Parkplätze zur Verfügung: der Touran steht in der Konrad-Adenauer-Straße 53, ein Polo in der Holbeinstraße 2 – 8 hinter den Gebäuden im Innenhof (Zufahrt erfolgt über die Grünewaldstraße). Der zweite Polo steht in der Schillerstraße in der Einfahrt zum Parkplatz des Bauamts.

Persönliche Anmeldung

Um die Fahrzeuge nutzen zu können, ist eine persönliche Anmeldung bei der Firma Muhr in der Industriestraße 6 erforderlich. Grund: Die Firma muss sich davon überzeugen, dass ein gültiger Führerschein vorliegt.

Auf den Führerschein wird dann ein Chip geklebt, mit dem das Auto über einen Scanner in der Windschutzscheibe während der gebuchten Zeit geöffnet werden kann. Im Handschuhfach liegt der Schlüssel bereit. „Kinderleicht“, sagt Christoph Muhr.

Die Kosten

Die Erstanmeldung kostet einmalig 69 Euro. „Uns war wichtig, dass es im Gegensatz zu anderen Carsharing-Modellen keine monatliche Gebühr gibt“, so Oeser. Die weiteren Kosten: 20 Cent pro Kilometer (Benzin bereits inklusive) sowie zwischen einem und 3,90 Euro pro Stunde — je nach Tageszeit. Reserviert wird per Internet oder Telefon. Laut Infobroschüre lohnt sich Carsharing, wenn man unter 10 000 Kilometer pro Jahr fährt und das Auto nicht jeden Tag benötigt.

www.carsharingschwabach.de