Das Ergebnis war längst bekannt

17.12.2012, 05:08 Uhr
Das Ergebnis war längst bekannt

© Christof Müller, Nürnberg; Stadtarchiv Schwabach, Signatur XIII.M.5.16

„Absolut nichts Neues, längst bekannt“, meint Stadtführer Klaus Huber, der auch mit der Stadtkirche und ihrer Geschichte gut vertraut ist.

„Architekt Jürgen Lemke, Restaurator Johann Geitner und Pfarrer Paul-Hermann Zellfelder äußerten, dass bislang davon ausgegangen wurde, die Gemälde seien Reste der Übermalung aus dem 19./Anfang 20. Jahrhundert. Hier kann ich mich nur wundern. Anscheinend haben die Herren sich über die Geschichte der Stadtkirche der vergangenen 100 Jahre nicht kundig gemacht. Sonst hätten sie lesen und erkennen müssen, dass zur Zeit von Dekan Christian Stoll, in den Jahren 1945/47, die Übermalungen entfernt und die Stadtkirche neu gestaltet wurde.

Bei diesen Arbeiten wurden Reste der alten Fresken freigelegt und gerettet. Sie sind in der Stadtkirche an verschiedenen Stellen, auch im Mittelschiff, im Gewölbe zu finden.

Das Ergebnis war längst bekannt

Helene Stoll, die Ehefrau von Dekan Stoll, erzählte oft bei verschiedenen Anlässen, dass sie in den schweren Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ihrer Familie die Lebensmittelmarken für Quark vorenthalten und bei Bekannten Marken für Quark gesammelt hat, um mit diesem die weiße Farbe für den Chorraum und die zwei Seitenschiffe zu stabilisieren.

Die Evangelisch-Lutherische Kirchenstiftung hat 1951 durch Dekan Theodor Diegritz Dr. Kurt Pilz den Auftrag erteilt, einen Kirchenführer „Die Stadtkirche St. Johannes und St. Martin in Schwabach" zu schreiben. In diesem Führer schreibt Kurt Pilz auf Seite 30 bis 32 auch über die verschiedenen Restaurierungen.

Das Schöne an dem Zeitungsbericht ist, dass Restaurator Johann Geitner nach der Untersuchung zu dem Ergebnis kam, das schon bekannt war: Die Restgemälde im Mittelschiff stammen aus der frühen Zeit unserer Stadtkirche.

Archiv nach Nürnberg überführt

Nebenbei: 2004 versuchte ich, den Kirchenführer von Dr. Kurt Pilz aus dem Jahr 1951 aus dem Schwabacher Kirchenarchiv auszuleihen, und man stellte fest, dass kein Exemplar hinterlegt war. Ich konnte von einem Bekannten einen Kirchenführer bekommen, machte eine Kopie und übergab diese mit einem Begleitschreiben am 20. August 2004 an das Schwabacher Kirchenarchiv.

Bedauerlicherweise hat Dekan und 1. Pfarrer Klaus Stiegler vor einigen Jahren das Schwabacher Kirchenarchiv an das Archiv der Evangelischen Landeskirche in Nürnberg überführt. Wer sich nun kundig machen will, muss also nach Nürnberg fahren.“

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