Datensammlung liefert ehrgeizige Ziele bis zum Jahr 2030

25.9.2013, 08:30 Uhr

930000 Megawattstunden (MWh) Energie werden in Schwabach pro Jahr verbraucht. Das meiste davon in privaten Haushalten (338000 MWh), knapp gefolgt vom Straßenverkehr (306000 MWh) und von Gewerbe/Industrie (282000 MWh).

Im Vergleich zur Gesamtsumme ist der Energiebedarf in den städtischen Liegenschaften mit 17600 Megawattstunden fast verschwindend gering. Doch die Stadt hat dafür die größte Vorbildfunktion.

Alles andere als klimaneutral

Die 930000 Megawattstunden entsprechen einem jährlichen Kohlendioxidausstoß von knapp 300000 Tonnen, pro Einwohner also 7,7 Tonnen und Jahr. Das liegt etwas unter dem Durchschnitt beispielsweise des Landkreises Roth (8,1 Tonnen) und auch unter dem bayerischen Schnitt (9,5 Tonnen). Aber immer noch deutlich über den etwa 2,5 Tonnen pro Kopf und Jahr, die Klimaexperten als noch klimaneutral bezeichnen.

Bis 2030, so glaubt das IfE, können in Schwabach pro Jahr 246000 MWh Energie eingespart und dadurch 80000 Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre geblasen werden – pro Jahr. Das entspräche einem Einsparpotenzial von 26 Prozent. Wird die effektive Kraft-Wärme-Kopplung (Stromproduktion mit gleichzeitiger Nutzung der anfallenden Abwärme) deutlich ausgebaut, ist eine weitere deutliche Reduzierung möglich, die das IfE aber nicht beziffert hat.

Heimische Heizwärme

Sieben Prozent der im Stadtgebiet verbrauchten Wärme und sechs Prozent des im Stadtgebiets verbrauchten Stroms kamen in Schwabach im Jahr 2011 aus lokalen erneuerbaren Quellen. Alleine durch die Nutzung der Einsparpotenziale (Schwabach und das Integrierte Klimaschutzkonzept) würden diese Prozentzahlen steigen. Würden darüber hinaus die Potenziale für die Produktion von erneuerbaren Energien ausgeschöpft, könnten bis 2030 etwa 12 Prozent der benötigten Heizwärme und 28 Prozent des benötigten Stroms aus heimischen Quellen kommen.

Deutliche Potenziale sieht das IfE allerdings nur bei der Photovoltaik und der Solarthermie. Rechnet man bei der Stromproduktion das Engagement der Schwabacher Stadtwerke außerhalb der Stadtgrenzen (Freiflächen-PV-Anlagen, Beteiligung an Windparks) hinzu, könnten im Jahr 2030 sogar 83 Prozent des in Schwabach verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

Strom vom Nachbarn

Den Rest könnte zum Beispiel – zumindest rein bilanziell – der Landkreis Roth liefern, wo bis 2030 vermutlich mehr Strom produziert als verbraucht wird.

Durch Einsparungen und Effektivitätssteigerungen einerseits und der zusätzlichen Produktion andererseits könnte Schwabachs jährlicher Kohlendioxidausstoß bis zum Jahr 2030 auf rund 160000 Tonnen reduziert und damit knapp halbiert werden. Der Pro-Kopf-Ausstoß würde dann „nur“ noch 4,1 Tonnen und Jahr betragen.

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