Deftiger Humor beim Frühschoppen mit Volker Heißmann

3.5.2014, 08:11 Uhr
Deftiger Humor beim Frühschoppen mit  Volker Heißmann

© Unterburger

So geriet der Auftritt von Volker Heißmann und der Pavel-Sandorf-Bigband zu einem kabarettistischen Frühschoppen der ganz besonderen Art. „Des werd wos wern“, jammerte der Fürther, als er geschniegelt und mit schwarzer Fliege die Bühne betrat. „Ich bin ganz erschrocken, dass es ein kabarettistischer Frühschoppen sein soll“, sagte er, „ich bin aber kein Kabarettist, sondern ein Komiker.“

Und ein toller Sänger, müssen wir hinzufügen. Seine Interpretationen von Evergreens und unvergesslichen Schlagern, die er zusammen mit der ausgezeichneten Pavel Sandorf Bigband präsentierte, waren mitreißend und zeugten vom großen Können dieses Fürther Komikers, den man immer spontan mit seinem Partner Martin Rassau in Verbindung bringt.

Doch Volker Heißmann ist mehr als „Waltraud und Mariechen“. Er ist ein Naturtalent in Sachen Komik, ein Mann, der blitzschnell improvisieren kann und für jede Überraschung gut ist. So verließ er die Bühne, als er bemerkte, dass zwei Security-Leute die ganze Zeit in der Ecke herumstanden. Er bot jedem der Herren einen Stuhl an und zwang sie, sich zu setzen. Kaum hatte er die Bühne wieder betreten, standen die Sicherheitsmänner wieder mit verschränkten Armen in ihrer Ecke.

Als mehrere Damen des FV im blauen T-Shirt geschäftig Geschirr wegtrugen, bezeichnete er sie als „die Schlümpfe von Wendelstein“. Und als Bürgermeister Werner Langhans nach der Pause verspätet die Halle betrat, unterbrach er sein Programm und fragte den Rathauschef mit strengem Blick: „Hammer d’Händ gwaschn?“ Ja, und echte Probleme hatte er mit seinem Gürtel, der Volker Heißmann, weil seine Hose dauernd rutschte.

Über solche spontanen Gags bogen sich die Besucher vor Lachen. Aber auch seine Witzchen zwischen den Musikbeiträgen bewiesen, dass Volker Heißmann ein untrügliches Gespür hat, die Menschen zum Lachen zu bringen. Das macht ihm so leicht keiner nach. Als er kurz auf Harald Juhnke (gestorben 2005) zu sprechen kam, lautete seine Interpretation des Goethe’schen „Erlkönig“: „Wer reitet so spät durch Nacht und Gewitter? Es ist der Juhnke, der holt si no an Liter.“

Running Gag war seine eigene Biografie. Mit ätzender Selbstironie berichtete er von seiner Kindergartenzeit und von seinem ersten Auftritt. Mit fünf Jahren, so Heißmann, spielte er mit bei der „Geschichte vom rollenden Pfannkuchen“. Heißmann: „Der rollende Pfannkuchen, das war die dicke Heidi, die habe ich gleich in der ersten Szene von einer Kuh fressen lassen.“

Sein Berufswunsch sei es immer gewesen, auf die Bühne zu kommen, doch die Eltern wollten, dass er Bankkaufmann wird. Das tat er aber nicht, sondern er absolvierte eine Lehre als Hotelfachmann. Drei Jahre arbeitete er in einem Nürnberger Hotel, das neben der Meistersingerhalle steht. Heißmann schilderte haarsträubende Begegnungen mit Prominenten wie den Kessler-Zwillingen, Bata Illic, Hannelore Kohl („Von der bekam ich fünf Mark vom Schwarzgeld ihres Mannes“) und Harald Juhnke, der Bekanntschaft mit „Herrn Bocksbeutel“ gemacht hatte und sein Zimmer nicht mehr fand.

Wer den deftigen Humor eines Volker Heißmann nicht mag, für den hatte er folgenden Rat parat: „Wer keinen Spaß versteht, sollte sich ein Blumenstöcklein kaufen, damit auf den Friedhof gehen und warten, bis er drankommt.“

Am Ende bedankte sich das begeisterte Publikum mit Standing Ovations.

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