Die "Hexe von Schwabach" kehrt zurück

26.6.2017, 05:58 Uhr
Vor dem Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium wird derzeit fleißig geprobt. Erste Aufführung für die „Hexe von Schwabach“ ist der kommende Donnerstag.

© Fotos: Wolfram Göll Vor dem Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium wird derzeit fleißig geprobt. Erste Aufführung für die „Hexe von Schwabach“ ist der kommende Donnerstag.

Verstärkt wird dieses Ensemble – komplett in historisierender Kleidung – durch den Schwabacher Volkschor, der nicht nur singt, sondern auch das einfache Volk darstellt ("Waschweiber"). Die Enkelin des Autors, Inge Kipfstuhl, singt selbst im Chor mit und unterstützt die Inszenierung als Beraterin. Als Regisseur fungiert der Deutsch- und Geschichte-Lehrer Hannes Koch, die pensionierte Latein- und Deutschlehrerin Kathrin Lehr reitet als Ansbacher Markgräfin im grünen Gewand hoch zu Ross einher.

Im Mittelpunkt des Historienspiels, das vom Genre her an den Rothenburger Meistertrunk oder die Dinkelsbühler Kinderzeche erinnert, steht das Schicksal der 1505 als angebliche Hexe verbrannten Barbara Schwab: Vorverurteilung durch die Waschweiber, Hexenprozess mit Anklage durch den Kaplan und falschen Zeugenaussagen, Einkerkerung, Ausbruchspläne durch die Getreuen Hans und Otto, also den Vater und den Ehemann der Verurteilten, schließlich die Ankunft des extra aus Nürnberg geholten Henkers, letztlich der Scheiterhaufen.

In Schwabach hingerichtet

Barbara Schwab war die einzige nachweislich in Schwabach hingerichtete angebliche Hexe. Sie wurde nach einer Pestepidemie 1505 der Hexerei angeklagt, nach Geständnis unter Folter zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Vermutlich die Tochter von Barbara Schwab, Elisabeth, wurde ebenfalls wegen Hexerei zum Tode verurteilt, aber durch einen Einspruch der Markgräfin Sophie begnadigt.

Mehrere ebenfalls angeklagte Frauen kamen mit dem Leben davon. Viele historische Dokumente über weitere Anklagen und Prozesse sind allerdings wegen eines Archivbrandes und in den Kriegswirren verloren gegangen.

Sechs Schauplätze

Aufgeführt wird "Die Hexe von Schwabach" an sechs Schauplätzen in der Altstadt: Am Schönen Brunnen auf dem Marktplatz, im Trausaal des Rathauses, im Bürgerhaus, im Apothekersgarten, in der Spitalkirche und an der Schwabach. Das Publikum wird dabei in Bewegung gehalten, weil es mit den Schauspielern von Schauplatz zu Schauplatz mitwandern darf. Moderationstexte erklären den Zusammenhang zwischen den Szenen, zeitgenössische Zwischenmusik und Chorgesang umrahmen die Aufführung.

Am Donnerstag, 29. Juni, ist die erste Aufführung, die weiteren Termine sind 30. und 31. Juni sowie 6., 7. und 8. Juli. Karten sind noch zu erhalten in der Buchhandlung Lesezeichen und im Sekretariat des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums.

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