Die Trotzreaktion des Außenseiters

KLEINSCHWARZENLOHE (stt) - Das war wohl eine Trotzreaktion. Der TSV Kleinschwarzenlohe hätte dem Spitzenreiter der Kreisklasse Jura Nord fast die Meisterfeier verdorben. Der TSV Wendelstein hat gegen den Tabellenletzten auf dessen Platz mit 0:1 verloren. Es war der erste Sieg der Kleinschwarzenloher in diesem Jahr. Ausgerechnet dann, wenn es im Derby um den Titel geht, zeigte der TSV Kleinschwarzenlohe eine seiner besten Saisonleistungen.

»Der Zeitungsbericht hat uns motiviert«, hieß es aus den Reihen der Mannschaft nach dem Schlusspfiff. Im Schwabacher Tagblatt war vor einer Woche über den arg ramponierten Ruf des TSV Kleinschwarzenlohe bei seinen Gegnern berichtet worden. Neben den Urlaubsrückkehrern hatte der TSV für das Lokalderby auch die besten Spieler aus der erfolgreichen zweiten Mannschaft aufgeboten. Somit stand ein völlig anderes Team auf dem Rasen als bei der 1:5-Niederlage gegen Großschwarzenlohe am vergangenen Wochenende.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff herrschte denn auch ziemliche Niedergeschlagenheit bei den Spielern des TSV Wendelstein. Mit einem Sieg hätten sie sowohl die Meisterschaft als auch den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga perfekt machen können. Vor einem Jahr hatte die Mannschaft den bitteren Gang in die Kreisklasse antreten müssen.

Nach dem Spiel glaubten zunächst alle, mit der Niederlage sei die Entscheidung auf den letzten Spieltag vertagt worden. Doch eine Nachricht aus Rittersbach ließ die Wendelsteiner schließlich doch noch jubeln. Der TSV unterlag dort dem SV Rednitzhembach mit 1:4 und kann den TSV Wendelstein nun nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängen. Wendelsteins Trainer Christian Janisch war während des Spiel mehr als verärgert über die Leistung seiner Mannschaft. »Es ist unglaublich, wie wir hier auftreten«, sagte er. »Mir fehlen die Worte!«