Drei Spiele, zwei Punkte: Das ist viel zu wenig

26.3.2012, 10:29 Uhr

Doch während diese Ausbeute für den FV Wendelstein als Vorletzten der Liga bei schwierigen Gegnern einen Erfolg darstellt, kann der SC 04 Schwabach als Tabellendritter mit Landesligaträumen alles andere als zufrieden sein. Mit dem 0:0 im Derby gegen die sehr junge Mannschaft von Hendrik Baumgart haben die Schwabacher die Erwartungen erneut nicht erfüllt.

Die Elf von Trainer Ahmed Koc trat insbesondere in der erste Hälfte ähnlich trostlos auf wie bei der Niederlage gegen Roth vor zwei Wochen. „Felix, wir haben noch kein einziges Mal aufs Tor geschossen“, meinte ein Betreuer in Richtung des Schwabacher Sturms, und zwar in der 39. Spielminute. Viel mehr Worte braucht man nicht, um die Leistung der Heimelf im ersten Durchgang zu beschreiben.

Kein Tempo, keine Ordnung

Die Ausrichtung war zwar durchaus auf Attacke ausgelegt, sollten doch drei Offensivkräfte hinter Stefan Struller als absolute Spitze für Angriffswirbel sorgen. Doch dem Schwabacher Spielaufbau mangelte es an Tempo und Ordnung. Statt schnell die Spitzen zu bedienen und den Erfolg über die Flügel zu suchen, ließ man sich ganz häufig bereits im Mittelfeld in Zweikämpfe verwickeln.

Wendelstein stand kompakt und sicher, obwohl Sascha Molter auf der Bank geblieben und Patrick Klieber infolge von Magenproblemen geschwächt ins Spiel gegangen war. Allerdings musste er auch nur 35 Minuten durchhalten. Dann stellte ihn Schiedsrichter Kraus wegen zweier dummer Fouls in kurzer Folge mit Gelbrot vom Platz. Doch Schwabach konnte die Überzahl nie nützen. „Das merkt man gar nicht“, hieß es auf den Rängen. Ab der 78. Spielminute war der Gleichstand dann wieder hergestellt. Der erst kurz zuvor eingewechselte Ozcan Gündogan musste das Feld nach Gelbrot ebenfalls verlassen. Noch mehr aus Dummheit als zuvor Patrick Klieber. Gündogan wartete bei einem Freistoß nicht den Pfiff des Unparteiischen ab. Dem schien es zwar ein wenig peinlich. Dennoch entschied er penibel nach den Regelvorgaben. Zuvor hatte er den Schwabacher wegen Foulspiels verwarnt.

„Das ist eine Katastrophe, Kreisliganiveau“, kommentierte der Schwabacher Anhang zur Pause. „Man meint, die spielen ohne Stürmer.“

Zufrieden war man hingegen auf Wendelsteiner Seite. „Eine solide Abwehrleistung“, stellten die Wendelsteiner Fans fest. Von Schwabach sei man enttäuscht. „Von denen haben wir mehr erwartet“, meinte der angeschlagene Sascha Molter.

In gewisser Weise zeigte Schwabach in der zweiten Spielhälfte auch etwas mehr. Denn immerhin erspielten sich die Hausherren drei wirklich gute Möglichkeiten. Gökhan Yetkins Kopfball aus acht Metern traf den Keeper (53.). Tobias Lehmann im Tor der Wendelsteiner ist regulärer Schlussmann der Wendelsteiner A-Jugend. Er musste Johannes Tschinkl vertreten, der am Donnerstag Vater geworden war. Das tat er ausgesprochen gut. Denn auch den gefährlichen Schuss aus 25 Metern von Carmine de Biasi konnte er mit einer Hand über die Latte lenken (61.).

Keine Chance hätte er allerdings mehr beim Schuss von Anastasios Kartalis gehabt, der das Leder in der rechten Strafraumhälfte präzise getroffen hatte. Doch Thomas Bauersachs war auf dem Posten. Per Kopf rettete der Routinier einen halben Meter vor der Torlinie für seinen bereits geschlagenen Schlussmann (81.).

Wendelsteins Trainer war nach dem Schlusspfiff sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. „40 Minuten in Unterzahl, da ist das Unentschieden mehr als verdient“, meinte Hendrik Baumgart, der die beiden Zähler aus den drei Auftaktspielen sehr optimistisch wertete. „Die Leistungen geben meiner Mannschaft Selbstvertrauen, und das brauchen wir jetzt“, sagte er mit Blick auf die kommenden Partien.

Trotz des großen Rückstand auf Platz zwölf und damit auf den letzten Relegationsplatz um die Aufstiegsspiele zur Landesliga gibt Baumgart noch nichts verloren. Jetzt kommen die entscheidenden Spiele. „Gegen Seligenporten zwei, Woffenbach und Ansbach zwei können und wollen wir punkten“, so Baumgart. „Denn aufgegeben haben wir noch lange nicht.“

Es ist zu hoffen, dass die Schwabacher das hinsichtlich ihrer Aufstiegsambitionen ebenfalls mit den Wendelsteinern gemeinsam haben.

SC 04 Schwabach: Memet, Toker, Schaller, Yetkin (62. Gündogan), Hintersteiner (56. de Biasi), Tauch, Kartalis, Struller (68. Eck), Kraft, Schuffenhauer, Sadikis.

FV Wendelstein: Lehmann, Bauersachs, Klieber, Majkowski, Alberter, Koszil, Scheuenstuhl, Esparza, Tondo (58. Stark M.), Dogan (65. Wallinger), Dillmann (71. S. Stark).

Gelbrot: Klieber, FV Wendelstein (35.); Gündogan, SC 04 Schwabach (78.) / Schiedsrichter: Kraus, Emskirchen / Zuschauer: 140

 

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