Einbrecher haben auch Schwabach im Visier

13.4.2016, 09:11 Uhr
Einbrecher haben auch Schwabach im Visier

© Foto: Daniel Maurer, dpa

Die Zahlen sind „sehr erfreulich“, sagt Erwin Leitner, Leiter der Polizeiinspektion Schwabach, bei der Vorstellung der Jahresstatistik – und sind damit einmal mehr Indiz „für hohe Lebens- und Wohnqualität in Schwabach“. Die Häufigkeitszahl (Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner) gilt als Anzeichen für die Gefahren in einer einer Stadt. Sie liegt bei 4729 und ist 2015 um 114 höher als im Jahr zuvor. Doch: Im Arbeitsbereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken und im Vergleich zu den anderen größeren Städten in der Region weist Schwabach die niedrigste Zahl auf. Die Beamten haben hier eine Aufklärungsquote von 60,2 Prozent aller vorliegenden Fälle (2014: 59,1 Prozent).

Dem Zahlenwerk nach sind jedoch die sogenannten Rohheitsdelikte im Vergleich zum Jahr 2014 um 25,3 Prozent merklich angestiegen. Lagen sie im Vorjahr noch bei insgesamt 233 Fällen, waren es im vergangenen Jahr bereits 292 Fälle von Raub oder Körperverletzungen jeder Art.

Viele schwere Verletzungen

Gerade die tätlichen Angriffe auf Andere sind deutlich angestiegen: Die Polizei bemerkt bei Fällen einfacher Körperverletzung, die mit Vorsatz passiert sind, eine Häufung um 24,8 Prozent (129 auf 161 Fälle). Dennoch: Nur zehn solcher Situationen ereigneten sich in Asylbewerberunterkünften, acht an Schulen. Die meisten, 71 Fälle, fanden im öffentlichen Raum statt (im Vorjahr: 37).

Steil nach oben zeigt die Entwicklungskurve der gefährlichen und schweren Körperverletzung: Die Fallzahl ist um 69,6 Prozent (von 23 auf 39 Fälle) in die Höhe geschossen. Wiederum fünf Fälle ereigneten sich in Asylbewerberunterkünften, 18 Fälle auf offener Straße (Vorjahr: sieben).

Die Zahl der Diebstähle blieb im Jahresvergleich konstant: Sie liegt um einen Fall mit 712 Ereignissen höher als 2014. Dabei teilt sich die Gesamtzahl wie folgt auf: 437 Fälle von einfachem Diebstahl (zum Beispiel im Supermarkt), gleichermaßen 275 Fälle schweren Diebstahls (zum Beispiel Gegenstände, die höher im Wert sind) und schwerer Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen (Rückgang um 30,3 Prozent) sowie so genannter Wohnungseinbruchdiebstahl.

Niedrige Aufklärungsquote

Bei Letzterem verzeichnet die Polizei einen Anstieg um 75 Prozent (von 28 auf 49 Fälle) – und der hat sich damit wie die Situation in ganz Bayern entwickelt. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 4,1 Prozent, gibt das Jahrbuch der Inspektion Auskunft.

Taten, die unter Straßenkriminalität (Handtaschenraub bis Vandalismus) fallen, waren indes rückläufig: Nahm die Polizei 2014 noch 452 Fälle auf, waren es 2015 407. Die Zahl der Straßendiebstähle liegt um 39 niedriger als 2014, nämlich bei 220 Fällen. Unter Straßenkriminalität fallen jedoch keine Rauschgiftdelikte: Sie zählen extra und für 2015 123 Fälle. Damit ist auch hier ein Anstieg zu sehen, denn 2014 veröffentlichten die Beamten noch 79 gemeldete Taten.

Die Kriminalität unter den Sechs- bis 21-Jährigen ist seit Jahren rückläufig: Gab es 2014 noch 224, sind es 2015 noch 216 kriminelle Heranwachsende. Seit vergangenem Jahr sinken auch die Zahlen der Delikte in Rohr (von 62 auf 48). In Kammerstein hat sich die Zahl um zehn Fälle auf 325 erhöht. Besonders im Visier: Der Autohof und die Rastanlagen.

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