Eltern freuen sich über Tempo 30 vor der Kita Takatuka

30.5.2018, 06:00 Uhr
Vor der Kita Takatuka müssen Autofahrer in Zukunft langsamer fahren - hier gilt seit Dienstag Tempo 30.

© Maria Segat Vor der Kita Takatuka müssen Autofahrer in Zukunft langsamer fahren - hier gilt seit Dienstag Tempo 30.

Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung gilt zwischen der Abzweigung Limbacher Straße und der Kreuzung am Nürnberger Torplatz - also genau auf Höhe der Kindertagesstätte Takatuka. Das ist natürlich kein Zufall: Der Elternbeirat des Kindergartens hatte gemeinsam mit Kita-Leitung Julia Mischak lange für das Tempolimit gekämpft.

Dass am Dienstag nun die entsprechenden Schilder aufgestellt wurden, ist für Julia Mischak ein großer Triumph: "Wir freuen uns sehr, dass das Tempolimit jetzt endlich umgesetzt wurde". Ähnlich sieht das auch Cristina Schieder. Sie ist Mitglied im Elternbeirat des Kindergartens, ihre dreijährige Tochter besucht die Kita.

Schieder kennt die Verkehrssituation an der Schwabacher Nördlichen Ringstraße. "Wenn meine Tochter mit dem Laufrad rauskommt oder mal stolpert - das ist schon gefährlich hier an der Straße", sagt die Mutter. Deshalb ist auch sie froh, dass der Verkehr hier zukünftig montags bis freitags von sieben bis 17 Uhr langsamer fließt.

Großer Erfolg für Eltern

Bereits 2013 habe es von Seiten der Kindertagesstätte erstmals einen Antrag auf Tempo 30 gegeben, erinnert sich Leiterin Mischak. Der sei aber damals abgelehnt worden. Zeitweise sei es dann ein wenig ruhiger geworden um den Wunsch nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung, "wie das immer so ist, wenn engagierte Eltern irgendwann aus dem Beirat austreten", so Mischak. Aber ebenso rücken natürlich engagierte Eltern nach - und die haben jetzt einen großen Erfolg erzielt.

Eine wichtige Rolle habe dabei die Einführung eines Tempolimits auf Höhe des Schulzentrums Nord gespielt, erklärt Julia Mischak. Im Bereich der Christian-Maar- und der Johannes-Kern-Schule in der Nürnberger Straße gilt bereits seit vergangenem Jahr Tempo 30. "Natürlich haben wir uns da gefragt, warum das nicht auch vor der Kita geht", so Mischak.

Einstimmig beschlossen

Und es ging: Im Januar stimmte der Verkehrs- und Umweltausschuss geschlossen für eine Anordnung des Straßenverkehrsamtes, die im Bereich des Takatuka-Kindergartens Tempo 30 als Maximalgeschwindigkeit vorsieht. "Zum Schluss ging dann alles ganz ratzfatz", sagt Julia Mischak zufrieden.

Dass die zuvor so hart umkämpfte Einführung des Tempolimits nun vergleichsweise einfach durchgewunken wurde, liegt an einer Änderung der Straßenverkehrsordnung von 2016. Dadurch kann Tempo 30 in der Nähe von Kindergärten, Schulen und Altersheimen einfacher angeordnet werden, ohne dass es weiterer Begründungen bedarf.

Zuvor war das schwieriger - zumal die Nördliche Ringstraße in Schwabach zugleich eine Bundesstraße ist, auf der der Verkehr möglichst ungestört fließen soll. Ein weiterer Vorteil der neuen Regelung: Auch am Nürnberger Torplatz, von dem insgesamt sechs Straßen abzweigen, soll die Verkehrssituation etwas entschärft werden.

Kritische Stimmen

Trotzdem bleiben auch kritische Stimmen nicht ganz aus. Auf Facebook kommentiert ein Nutzer: "Regeln sind nur da sinnvoll, wo sie auch durchgesetzt werden". Nur wenn vor der Kindertagesstätte auch konsequent Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt würden, habe sich die Aktion auch gelohnt, schreibt er. "Ansonsten hätte man sich das Geld für das Schild schenken können". Ob die Stadt an der Nördlichen Ringstraße zu Kontrollmaßnahmen greifen wird, um die Geschwindigkeit zur Umsetzung zur bringen, bleibt abzuwarten.

In der Kita Takatuka ist man am Dienstag trotzdem in positiver Stimmung. Elternbeirätin Cristina Schieder steht vor dem Kindergarten, um ihre kleine Tochter abzuholen, auf dem Arm hält sie Söhnchen Levi. Auch er soll eines Tages die Kita besuchen. Vor zu schnellen Autofahrern muss er sich dann hoffentlich nicht in Acht nehmen.

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