Endgültig: 2016 wird in Schwabach das Parken teuer

28.9.2015, 08:25 Uhr
Endgültig: 2016 wird in Schwabach das Parken teuer

© Foto: Karg

Der Stadtrat hat mit breiter Mehrheit den Entwurf der Verwaltung gebilligt, der der Stadtkasse jährliche Mehreinnahmen in Höhe von rund 300.000 Euro bescheren soll.

Allerdings sind erst einmal Investitionen erforderlich, denn gleichzeitig hat der Stadtrat das sogenannte „Handyparken“ eingeführt, also die Begleichung der Parkgebühr mittels Kurznachricht (SMS) an eine Servicenummer.

Zur Vorgeschichte: Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung war vor exakt einem Jahr vom Stadtrat einstimmig festgelegt worden, dass über Parkgebühren jährliche Mehreinnahmen der Stadt zwischen 400.000 und 600.000 Euro realisiert werden sollten. Auf dieser Basis hatte die Verwaltung zunächst ein Konzept erstellt, das dann im Umwelt- und Verkehrsausschuss sowie bei einer Informationsveranstaltung im Markgrafensaal von den Bürgerinnen und Bürgern erörtert worden war.

Daraufhin hat die Stadtverwaltung ein neues, „abgespecktes“ Konzept vorgelegt, das nun gebilligt wurde. Zuvor wollte die SPD-Fraktion noch erreichen, dass die Bewirtschaftung der Großparkplätze zunächst ausgeklammert werden sollte („Kommunale Maut“: SPD gegen neue Parkgebühren). Doch mit diesem Ansinnen scheiterten die Sozialdemokraten im Stadtrat.

Zur Begründung des SPD-Vorstoßes führte Fraktionschef Werner Sittauer unter anderem aus, dass Pendler für die heimische Wirtschaft unerlässlich seien. Die ursprünglich angepeilten Mehreinnahmen erreiche man mit dem nun vorgelegten Entwurf ohnehin nicht, obwohl bereits an einer Vielzahl von „Stellschrauben“ gedreht werde. Sittauer riet, erst einmal zu beobachten, wie sich die Festlegungen ohne Einbeziehung der Großparkplätze auswirken, „dann können wir immer noch eine Änderung vornehmen“.

Mit dem Hinweis, dass durch das Konzept die Attraktivität der Innenstadt möglicherweise negativ beeinflusst werde, begründete Grünen-Ratsmitglied Eckhard Göll seine Ablehnung des Entwurfs. Die Verkürzung der Freiparkzeit in der Tiefgarage, die Verkürzung der Parkzeit auf zehn Minuten für zehn Cent sowie die Bewirtschaftung der Parkplätze bis 16 Uhr an Samstagen führte er an.

Steigende Unterhaltskosten

CSU-Fraktionsvorsitzender Detlef Paul indes sah in dem neuen Konzept einen Anstieg der Verfügbarkeit von Parkplätzen für Pendler wie für Kunden. Er erinnerte daran, dass die Parkgebühren in Schwabach viele Jahre stabil gewesen seien, während die Unterhaltskosten für die Tiefgarage und das Parkhaus am Bahnhof gestiegen seien.

Grünen-Fraktionschef Klaus Neunhoeffer sah in dem Konzept einen Schritt in die richtige Richtung, „den wir aber noch nicht für ausreichend halten“. Ein Mobilitätskonzept für Schwabach habe man als Herausforderung noch vor sich. Die Attraktivität der Innenstadt sah Neunhoeffer durch die höheren Parkgebühren nicht gefährdet.

Hier die wesentlichen Neuerungen ab 2016: Die freie Parkzeit in der Tiefgarage wird auf 45 Minuten reduziert, der Nachttarif auf 50 Cent erhöht. Die Monatstickets für Dauerparker verteuern sich auf 48 beziehungsweise 40 Euro.

Im Parkhaus am Bahnhof kostet das Parken künftig einen Euro pro Tag, das Monatsticket gibt es für 15 Euro. Am Bahnhof werden abschließbare Boxen für Fahrräder aufgestellt.

Im Bereich der Altstadt beträgt die Parkgebühr ab dem neuen Jahr zehn Cent für die ersten zehn Minuten. Die volle Stunde kostet weiter einen Euro, buchbar in Zehn-Cent-Schritten.

Im Innenstadtbereich außerhalb der unmittelbaren Altstadt werden Parkplätze gebührenpflichtig. Auch hier gilt: Zehn Cent für die ersten zehn Minuten, die Stunde ein Euro, Zehn-Cent-Schritte gibt es auch hier. Die Tagesgebühr beträgt drei Euro, die Monatsgebühr 29 Euro, die Jahreskarte kostet 280 Euro.

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