Erinnerung an die große Schwabacher Brautradition

26.4.2015, 16:17 Uhr
Erinnerung an die große Schwabacher Brautradition

© Foto: Gerd Engl

Am Ende des Rundgangs trafen sich alle auf ein kühles Bier aus der Rednitzhembacher Brauer im Zinnienhof. Dort stellten Huber und Distler ihre neue Broschüre zur Schwabacher Heimatgeschichte vor: „Die Geschichte der Schwabacher Brau-AG und ihrer Familien“ wird auf reich bebilderten 31 Seiten dargestellt. Zu erwerben ist das Heft für vier Euro in der Buchhandlung Kreuzer.

Start am Pinzenberg

Das Anwesen am Pinzenberg 4 ist das Haus mit der bedeutendsten Brautradition in Schwabach. Dort nahm der Aufschwung der Brauerei Forster zur Schwabacher Brau AG seinen Ausgang. 1755 gründete der Bierbrauer Georg Matthäus Forster dort eine eigene Brauerei, die Urenkel Johann Forster 1899 zur „Bierbrauerei-Gesellschaft A.-G., vorm. Johann Forster“ machte. Zur Brauerei gehörten die Anwesen Hördlertorstraße 12, 14 und 16. Das Lagerhaus und die Remise befanden sich in der Nördlichen Mauerstraße 20 und 22. Das Haus Pinzenberg 36 gehörte ebenfalls dazu.

Im April 1912 folgte die Zusammenlegung mit den „Vereinigten Brauereien Ruck & Qintat“, deren Braustätte gegenüber in der Hördlertorstraße 11 lag. Es entstand die „Brauhaus Schwabach A.-G.“, die über ein Gesamtkapital von 650 000 Reichsmark verfügte und den Bierabsatz auf annähernd 40 000 Hektoliter pro Jahr erhöhte. 1920 schloss man sich der „Brauhaus Nürnberg A.-G.“ an, die das gesamte Aktienkapital erwarb.

Bis in die 1930-er Jahre wurde der Betrieb als weitgehend selbständige Brauerei geführt. Dann diente der Komplex in der Hördlertorstraße als Bierdepot und zur Eiserzeugung.

In den 1950er Jahren existierten in Schwabach etwa 70 Gaststätten. 44 davon schenkten Biere des Brauhauses Nürnberg aus.

Heute Wohnnutzung

Gegen Ende der 1970-er Jahre wurden die Brauereigebäude in der Nördlichen Ringstraße und der Nördlichen Mauerstraße abgerissen. Dort entstanden Wohnhäuser. 1985 baute die Awo die weiteren Betriebsgebäude am Pinzenberg und in der Hördlertorstraße um. Sie bilden seither als Seniorenwohnungen um den „Zinnienhof“ einen städtebaulichen Glanzpunkt.

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