Erste Erwähnung Schwabachs zum Verschicken

22.11.2013, 08:32 Uhr
Erste Erwähnung Schwabachs zum Verschicken

Die Postkarte gibt’s kostenlos — auch um Werbung für das Stadtjubiläum im Jahr 2017 zu machen.

Der lateinische Text umfasst etwas über hundert Wörter. Die beiden Mönche Ortlieb und Berthold beschreiben darin ihre Durchreise durchs damalige „Suabach“. Die Postkarte soll dazu beitragen, über die Geschichte hinter der historischen Ersterwähnung Schwabachs vor bald 900 Jahren zu informieren.

„Blutfarbene Blitze“

Übersetzt lauteten die ersten schriftlichen Worte über Schwabach: „Noch vor Ende des gleichen Jahres kehrten wir alle wegen entstandener Misshelligkeiten aus Böhmen zurück und wurden unterwegs von dem Grafen Cuno von Horburg genötigt, im Dorfe Suabach zu übernachten. Da begann mitten in tiefer Nacht der Himmel von Norden her sich zu röten, blutfarbene Blitze und weißliche Strahlen auszusenden und die Erdoberfläche derartig zu erhellen, dass man eine zu Boden fallende Nadel nötigenfalls leicht hätte auffinden können.“

Das Motiv auf der Vorderseite ist ein hochauflösender Scan der Textpassage über die Ersterwähnung Schwabachs aus der Kopf’schen Chronik aus dem 16. Jahrhundert, der ältesten erhaltenen handgeschriebenen Abschrift der originalen „Chronik von Zwiefalten“. Diese gilt leider seit langem als verschollen.

Im April dieses Jahres war Freller gemeinsam mit Kronschnabel und Altbürgermeister Hermann Stamm in Stuttgart im dortigen Hauptstaatsarchiv (Fundort Stuttgart: „Suabach“ schwarz auf weiß) und spürte dort die Kopf’sche Chronik auf.

900 Jahre, 10.000 Karten

„Die kleine Textpassage hat natürlich einen großen historischen Wert für Schwabach. Sie ist womöglich die einzige erhaltene direkte Abschrift aus der Originalchronik und damit ganz unmittelbarer Beleg für bald 900 Jahre Schwabach“, erklären Freller und Kronschnabel die Bedeutung der Zeilen. Für die 900-Jahr-Feier hat Freller bereits in Stuttgart für eine Ausleihe des Buches angefragt. Dann kann man voraussichtlich den Text im Original in Schwabach bewundern.

„Bis dahin kann man ihn aber zumindest auf unserer Postkarte schon einmal kennenlernen“. 10000 solcher Karten haben Freller und Kronschnabel fürs Erste im Vorfeld des Stadtjubiläums anfertigen lassen.

Noch mehr Infos

Eine weitere Besonderheit ist auf der Rückseite zu entdecken. Dort befindet sich ein kleiner sogenannter QR-Code. Mit seiner Hilfe können Interessierte online nähere Informationen zur Geschichte der Ersterwähnung, zum Fund im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv oder zur Übersetzung des lateinischen Textes bekommen. „Wir wollten eine Postkarte mit informellem Mehrwert, die aber auch für den einfachen Mitteilungsgebrauch nutzbar ist“, so Freller und Kronschnabel.

Die Postkarte liegt kostenlos an verschiedenen Stellen in der Stadt aus oder kann im Büro von MdL Karl Freller, Tel. (09122) 839427, angefordert werden.

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