Europapolitik in der Werkstatt

2.9.2013, 10:00 Uhr
Europapolitik in der Werkstatt

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Von der Vitalität des Betriebes zeigte sich Ferber bei einer Führung erfreut. "Wenn mit Adidas, Siemens und anderen 50 Prozent der Produktion an regionale Auftraggeber gehen beziehungsweise 95 Prozent an Kunden in Deutschland und sich der Name Freiberger gleichzeitig in Endprodukten weltweit findet, spricht das ebenso für den Betrieb wie die gelebte Sozialpartnerschaft zwischen Unternehmen und Angestellten,“ lobte Ferber. Diese Partnerschaft und die duale Ausbildung seien der Grund, warum die deutsche Wirtschaft auch in europäischen Krisenjahren so gut dastehe.

Dem stimmten Firmenchef Heinrich Freiberger und sein Mittelstandskollege Volker Bauer zu. "Ohne Mittelständler wie uns könnten ,die Großen‘ gar nicht sein“, betonte Freiberger, und Bauer ergänzte: "Schon weil wir es müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Der politischen Unterstützung sei-en aber auch Grenzen gesetzt, musste Ferber nach seinem zehnminütigen Impulsreferat auf Nachfrage Freibergers zugeben. Man könne dem asiatischen Dumping nicht politisch begegnen, wie der Handelstreit mit China zeige. Vielmehr müsse der bayerische Mittelstand auf seine Stärken setzen, auf Innovation, Qualität, Zu-verlässigkeit und langfristige Planbarkeit und darauf drängen, dass sich zarte Ansätze von Sozial- und Um-weltstandards in China zugunsten des europäischen Mittelstands weiterentwickeln.

Neben Fragen der atlantischen Freihandelszone und der gegenseitigen Anerkennung von Produktzulassungen rundeten nichtwirtschaftliche Fragen die Veranstaltung ab. In Anwesenheit des ehemaligen parlamentarischen Staatssekretärs Hansgeorg Hauser, des Vizepräsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Dr. Michael Griesbeck, des Vorsitzenden des DIN-Normenausschusses Luft- und Raumfahrt, Bill Holler, und weiterer Mittelständler erklärte Ferber, dass die Europäische Kommission vielleicht zu groß oder mächtig sei, weil kein Land seinen Kommissar abgeben wolle, Deutschland aber für eine Ressortbündelung eintrete.

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