Falscher Lottogewinn in der Türkei

19.5.2016, 13:40 Uhr

Im ersten Fall, der bereits vor zwei Wochen seinen Anfang genommen hatte, war ein 80-Jähriger aus dem westlichen Landkreis Opfer eines betrügerischen Anrufers geworden. Dieses Mal war allerdings kein vermeintlicher Verwandter am Telefon, sondern vielmehr ein Mann, der angab, Rechtsanwalt zu sein. Dem Rentner gaukelte er im Gespräch vor, fast 200 000 Euro gewonnen zu haben. Allerdings wären vor Auszahlung des Betrages noch einige Kosten und Gebühren in der Türkei zu begleichen.

Der alte Mann fiel tatsächlich auf den Schwindel herein und überwies einen hohen vierstelligen Betrag auf ein Konto im Schwäbischen, das einem in die Angelegenheit involvierten Notar gehören solle.

Im zweiten Fall waren wieder einmal Auflade-Codes das Ziel betrügerischer Begierde. Ein vermeintlicher Lottozentralenmitarbeiter brachte eine Tankstellenkassiererin am Telefon dazu, sowohl die nötigen Identifizierungsnummern von Telefon-Prepaid-Karten als auch die für Internetbezahlverfahren an den Anrufer herauszugeben.

Verschleierte Rufnummer

Der Nummerninhaber wird damit in die Lage versetzt, das Ganze praktisch wie Bargeld verwenden zu können. Sollten keine Sperrungen mehr möglich sein, wären etliche hundert Euro verloren. Das Perfide im vorliegenden Fall war, dass die angezeigte Rufnummer tatsächlich eine der Münchner Lottozentrale ist. Letztlich handelte es sich aber um eine als „spoofing“ bekannte und für vergleichsweise wenig Geld einrichtbare Rufnummernverschleierung.

Die Polizei weist in dem Zusammenhang nochmals eindringlich darauf hin, sowohl im Privaten wie im Geschäftlichen vor telefonisch angebahnten Finanzverfügungen, gerade wenn das Gegenüber nicht bekannt ist, lieber einmal zu oft misstrauisch zu sein. So sind etwa Rückversicherungen im Bekannten-, Verwandtenkreis oder Kollegenkreis keineswegs eine Schande, sondern können letztlich vor großem finanziellen Schaden bewahren und potenziellen Betrügern das Leben schwer machen.