Fitte Feuerwehrler: 1390 Stufen mit einer Flasche voll Luft

19.9.2018, 14:00 Uhr
Fitte Feuerwehrler: 1390 Stufen mit einer Flasche voll Luft

Das ist mal eine sportliche Herausforderung der besonderen Art: Beim "thyssenkrupp Towerrun" mussten Zweier-Feuerwehrmannschaften in möglichst kurzer Zeit die 1390 Treppenstufen beziehungsweise 232 Höhenmeter auf den Thyssenkrupp-Testturm hinauflaufen. In diesem insgesamt 246 Meter hohen Turm bei Rottweil in Baden-Württemberg testet Thyssenkrupp Expressaufzüge und Hochgeschwindigkeitsfahrstühle. Doch die Feuerwehrler bewiesen: Man kann das ganze auch zu Fuß erledigen.

Mit Luft aus der Flasche

Für Westeuropas höchsten Treppenhaus-Lauf hatten sich auch zwei Nürnberger Teams angemeldet: Stefan Altenhövel und Michaela Kohlbeck von der Freiwilligen Feuerwehr Katzwang sowie Reno Rava-nelli von der Berufsfeuerwehr Nürnberg mit seinem Partner Andi Brandmann vom THW Nürnberg.

Den zwei mittelfränkischen Teams, die bereits im Mai in Berlin beim "stairrun" im Hotel Park Inn am Alexanderplatz mit 770 Stufen dabei waren, war das bloße Heraufhetzen zu wenig. Sie wollten es noch etwas schwerer und starteten in der Wertung "Feuerwehr mit angeschlossenem Pressluftatmer". Die größte Herausforderung: Die auf 300 bar komprimierte Luft in der Pressluftflasche muss erst einmal bis nach oben reichen.

Sensationelle Zeit

Fitte Feuerwehrler: 1390 Stufen mit einer Flasche voll Luft

Das Team Blau-Rot Nürnberg I mit Reno Ravanelli und Andi Brandmann finishte mit einer sensationellen Zeit von 15:03 Minuten und belegte damit in der Gesamtwertung den zweiten Platz, hinter einem Feuerwehrteam aus Konstanz, das in fast unglaublichen 13:57 Minuten siegte. Andi Brandmann kam sozusagen mit dem letzten Atemzug oben an, seine Flasche war leergeatmet.

Zu erwähnen ist noch, dass die beiden Zweitplatzierten in der Szene keine Unbekannten sind. Sie hatten schon den diesjährigen Skyrun in Frankfurt gewonnen, wo 1202 Stufen auf 222 Höhenmeter verteilt sind – knapp unterhalb des Levels in Rottweil also.

Pfeifen begann früh

Das Katzwanger Team hatte sich zunächst einmal vorgenommen: "Hauptsache oben ankommen." Die 1390 Treppenstufen sind auf 29 Stockwerke verteilt. In der Pressluftflasche sind 300 bar, bei weniger als 50 bar gibt es einen Pfeifton. Eine Warnung, bei der die Träger wissen: Die Luft wird knapp. Bei den Katzwangern fing das Pfeifen im 22. Stock an, sodass es fraglich war, ob sie das Ziel erreichen würden. Aber Stefan Altenhövel und Michaela Kohlbeck bissen sich durch. Mit fast leerer Flasche erreichten sie das Ziel in 20:54 Minuten und belegten damit Platz 23 in der Gesamtwertung von 65 Teams. In der Mixed-Wertung bedeutete das Rang zwei.

Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt mit dem Aufzug. In einer hoher Geschwindigkeit raste dieser nach unten.

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