Franken-Lehrmittel startet „Mediales Haus 2.0“
12.3.2015, 09:52 Uhr
Das war eine echte Weltpremiere: Weil er seinen fest zugesagten Besuch zur offiziellen Inbetriebnahme des Neubaus der Firma Franken-Lehrmittel kurzfristig absagen musste, hat sich Finanz- und Heimatminister Markus Söder per Videobotschaft aus München im Gewerbepark Barthelmesaurach gemeldet. „Respekt für dieses moderne Hochleistungsunternehmen, das weltweite Projekte in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur realisiert“, sagte Markus Söder.
Söder war von Ministerpräsident Horst Seehofer kurzfristig zu einer Pressekonferenz beordert worden. Der Kammersteiner Landtagsabgeordnete Volker Bauer (CSU) hatte dann die Idee mit dem Grußwort per Beamer entwickelt. Sie passte ideal zum Firmendomizil. Schließlich hat Unternehmenschef Rüdiger Krug in Barthelmesaurach das „Mediale Haus 2.0“ angesiedelt.
Krug hob hervor, dass es Volker Bauer war, der ihm die Verlegung des Firmensitzes von Nürnberg nach Barthelmesaurach nahelegte. „Wir fühlten uns hier von Anfang an willkommen“, sagte Krug und sah darin auch ein Verdienst des Kammersteiner Bürgermeisters Walter Schnell.
Zu seinen Beweggründen, aus der Großstadt aufs Land zu ziehen, erklärte Krug, für seine geschäftlichen Prozesse sei eine Metropollage nicht zwingend erforderlich. „Was wir aber unbedingt brauchen, ist schnelles Internet“, fuhr Krug fort und lobte die Breitbandinitiative des Freistaats Bayern. „Staatsminister Söder hat sie initiiert und damit ein zukünftiges Infrastrukturrisiko für unsere Firma nahezu vollständig ausgeschaltet“, sagte Rüdiger Krug. Für Alexander Vogler, Leiter des Bereichs „DSL-Verkabelung“ der Telekom, „sucht das Programm von Dr. Söder europaweit seinesgleichen“.
Rüdiger Krug sagte, seine Firma sei in der Lage, den Preisvorteil eines ländlichen Gebiets zu nützen, um eingesparte Kosten in zusätzliche Arbeitsplätze, die Entwicklung neuer Projekte und die Finanzierung der Expansion seines Unternehmens zu investieren. „Kammerstein wird so bald ein bayerischer Hotspot in Sachen Medientechnik sein“, war Krug überzeugt.
Die neue Firmenzentrale dient laut Krug als Arbeitsplatz für bald 18 Mitarbeiter und zur Umsetzung der Kundenprojekte. Es sei aber auch Seminar- und Kompetenzzentrum. „Wir verstehen unter Medientechnik die vollständige Integration aller für ein Gebäude relevanter Technik unter eine Infrastruktur und eine Benutzerbedienung“, so Krug. Dafür sei der Firmensitz ein auf 800 Quadratmetern erfahrbares Beispiel. So sei die gesamte Haustechnik optimiert.
Weltweit unterwegs
Franken-Lehrmittel ist ein weltweit vernetztes Unternehmen. Vertreter der Partner aus den USA und Großbritannien waren zur Eröffnung nach Barthelmesaurach gekommen. Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf und der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer vertraten die Nachbarschaft. Volker Bauer hob die direkte Förderung der Ansiedlung durch den Freistaat Bayern hervor.
Bürgermeister Walter Schnell schilderte die Entwicklung seiner Gemeinde seit dem ersten Spatenstich im Gewerbepark Barthelmesaurch im Jahre 1999. „Die Zahl der Arbeitsplätze ist seither von 98 auf 750 gestiegen, und die Gewerbesteuereinnahmen haben sich mit 1,1 Millionen mehr als verzehnfacht.“
Architekt Klaus Damovsky erklärte, das Firmengebäude der Franken-Lehrmittel GmbH setze neue Maßstäbe für die Zukunft. „Denn Gebäude dürfen keine starren Hüllen mehr sein, an die sich der Nutzer anpassen muss“, so Damovsky, „vielmehr passt sich das Gebäude an die soeben stattfindende Nutzung an“. Dabei müssten komplexe Prozesse leicht bedient und gesteuert werden können. „Gebäude sollen selbst erkennen, ob sie heizen oder kühlen müssen, ob Lichter an oder aus sein sollten, ob Lüftungen benötigt werden oder nicht.“
Bernd Schindler, Chef des gleichnamigen Ingenieurbüros, das für die Haus- und Steuerungstechnik verantwortlich war, sagte: „Es ist uns hier gelungen, das technisch Machbare auf die Spitze zu treiben“.
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