„Gankino Circus“ gaben zum KKM-Auftakt alles

11.6.2015, 09:23 Uhr
„Gankino Circus“ gaben zum KKM-Auftakt alles

© Foto: Wieser

Doch diejenigen, die gekommen waren, erlebten einen kurzweiligen Abend mit den fränkischen Musikern, die ihre Show mit „Volxmusik, Weltmusik und Kabarett“ mit ganzem Einsatz zelebrierten.

Die Gastwirte Josef und Sebastian Seitz wollten zum KKM-Auftakt die Vollblutmusiker in ihrem Bierlein-Saal spielen lassen. Diesem Wunsch kam KKM-Organisator Norbert Wieser gerne nach. Die begnadeten Musikanten wollen auffallen. Dies beginnt bereits bei deren Bühnenbekleidung. Modetrends vergangener Jahrzehnte werden zu neuem Leben erweckt. Die Jungs waren wohl schon mit ihren Großeltern auf der Dorf-Kärwa.

In diesem „Wirthaus-Genre“ haben sie alles aufgesaugt, was es so gibt. Doch nur vierstrophige Kärwaliedla zu spielen, wäre ihnen zu wenig. Sie legen einen neuen, wilden und aufgrund ihrer Auslandsaufenthalte auch osteuropäischen Schlenkerer in ihre Lieder mit hinein. Dabei geben sie ein beeindruckendes musikalisches Tempo auf der Bühne vor, dass selbst im Publikum die ersten zu Schwitzen beginnen.

Völlig verausgabt sich Schlagzeuger Johannes Sens, auch wenn er von Bandsprecher und Gitarrist Ralf Wieland etwas abfällig heruntergemacht wird. All dies gehört zur Show, die das Quartett als eine Art Straßenvarietè ins Programm einfließen lässt. Maximilian Eder aus der „Eder-Dynastie“ mit dem Akkordeon und Simon Schorndanner (Klarinette und Saxophon), „der Arztsohn aus Dietenhofen“, spielen dabei ebenso cool wie geschickt ihre Rollen.

Das meist gesprochene Wort von Ralf Wieland an diesem Abend ist „Dietenhofen“. Dort kommen die vier, die viel Herzblut in ihre Musik legen, her. Und oft spielen ihre Geschichten auch dort. Doch so tapsig und tollpatschig, wie sich die vier Westmittelfranken teilweise geben, sind sie natürlich nicht. Sie beherrschen ihre Instrumente, die Töne wirbeln nur so heraus.

Die angesetzten zwei Stunden sind in Nu verflogen. Ohne Zugabe darf auch „Gankino Circus“ nicht von der Rohrer KKM-Bühne. Doch nach der dritten Zugabe – da zeigen die vier, dass sie auch „ohne Strom“ spielen können – sind sie ausgepowert. Aber sehr zufrieden, wie das Publikum. Dies beweist der lang anhaltende Applaus.

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