Glosse: Hortensienabschneider, zieht euch warm an!

3.12.2017, 05:58 Uhr
Schönes, ruhiges Limbach? Von wegen! Kriminelle Elemente treiben ihr Unwesen im sonst so friedlichen Stadtteil.

© Thomas Correll Schönes, ruhiges Limbach? Von wegen! Kriminelle Elemente treiben ihr Unwesen im sonst so friedlichen Stadtteil.

Lange Zeit war es ruhig. Zu ruhig. Niemand hat sich beschwert, dass bei ihm im Garten die Hortensien abgeschnitten worden wären. Doch jetzt ist es wieder so weit. Mitten im beschaulichen Limbach. Der Schwabacher Stadtteil entwickelt sich langsam zum Ground Zero der Kriminalität. Falls man das nächtliche Hortensienabscheiden so nennen kann.

Es fing ganz harmlos an mit einem Plausch unter zwei Freundinnen. Die eine, aus der Pfälzer Straße, sagte, dass bei ihr die Hortensien abgeschnitten worden seien. "Nein, bei mir waren die nicht", entgegnete die andere aus der Frankenstraße. Der Blick in den Garten belehrte sie dann doch eines Besseren: Die Hortensienschneider hatten zugeschlagen. Gründlich. Abgeschnitten. Gekappt. Nicht nur die Blüten, sondern die gesamten Stängel. Gleich am Boden weggeschnitten.

Die perfekte Lösung

Ganz klar, dass man sich umhört, was man denn dagegen unternehmen könnte. Auf Dauer kann man sich so etwas nämlich nicht bieten lassen. Der Neffe der Dame aus der Frankenstraße wusste Rat: Einfach eine Wildkamera aufstellen. Die reagiert auf Bewegung, funktioniert mit Batterie und zeichnet die Bewegungen auf einer SD-Karte auf. Die perfekte Lösung! Für – angeblich – unter 100 Euro zu haben. Dann kann man den oder die Hortensienabschneider identifizieren, sie festnehmen und in Hortensiensud kochen, bis sie gar sind.

Liebe Hortensienabschneider, zieht Euch warm an und vermummt Euch dabei am besten gleich. Dann könnt ihr nämlich nicht erkannt werden auf den Bildern, die die Wildkamera aufzeichnet.

Aber vielleicht war es ja auch nur ein Wildkamera-Hersteller, der über die Jahre hinweg immer wieder die Hortensien gekappt hat. Irgendwann würde schon mal einer auf die Idee kommen und so eine Kamera kaufen und dann installieren. Voilà! Jetzt ist es so weit!

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