Glosse: Warum beim FCN jetzt alles gut wird

2.2.2019, 05:58 Uhr
Das ist die richtige Einstellung!

© Tobias Schwarz/afp Das ist die richtige Einstellung!

Liebe Frau K. aus S., das wird Ihnen jetzt nicht gefallen. Aber es geht leider nicht anders. Der Club ist wieder einmal an der Reihe.

Liebe Goldrichtig-Leser, Sie müssen wissen, Frau K. ist absolut allergisch gegen Fußball-Glossen. Wenn man also über den FCN ein Goldrichtig schreibt, dann entschuldigt man sich vorher bei Frau K.: Es tut mir leid!

Aber zum Thema: Wie alle Club-Fans weiß ich jetzt, dass sich endlich alles zum Guten wenden wird. Der Retter ist da. Nicht Masse, sondern Klasse hat Manager Bornemann da eingekauft. Kein geringerer als Ivo Ilicevic ist jetzt beim Club.

Modric, Suker, Boban, Ilicevic

Ilicevic, ein Name, der sich klangvoll einreiht in die Großen des kroatischen Fußballs: Modric, Suker, Zvonimir Boban . . . In Aschaffenburg geboren, also ein echter Franke, hat Ilicevic Vereine wie Darmstadt, Bochum, Fürth oder den HSV zu Erfolgen geführt. Zuletzt war er bei FK Qairat Almaty beschäftigt, der berühmten kasachischen Kaderschmiede. Dort spielte er unter Trainerlegende Alexander Genrichowitsch Borodjuk, der Anfang der 90er Jahre für unsere Schalker Freunde wirbelte.

Nico Müller und Akpoguma nach Hannover, Esswein und Zuber zu Stuttgart, Reece Oxford zu Augsburg, Dawid Kowniacki zu Düsseldorf: Während sich die Konkurrenz mit zweitklassigen Mitläufern eingedeckt hat, kommt zum Club ein absoluter Führungsspieler auf und neben dem Platz.

Die Gegner schwächen sich selbst

Ja, auch neben dem Platz läuft alles für den Club. Thomas Doll wird Trainer in Hannover, Jens Lehmann Co-Trainer in Augsburg – unsere Gegner schwächen sich unnötigerweise selbst. So wie das läuft, müssten zwei, drei Siege in der Rückrunde locker reichen für den Klassenerhalt. Mit der kongenialen Flügelzange Ilicevic und Edgar Salli dürfte aber noch mehr möglich sein. Es scheint verfrüht, das Wort Europapokal in den Mund zu nehmen, aber das Potenzial ist fraglos vorhanden.

Auch der Spielplan spricht für den Club. Gegner wie Bayern, Dortmund oder Leipzig werden mit zitternden Knien ins Morlock-Stadion einlaufen. Deren Spielweise kommt uns ohnehin entgegen: Sollen sie doch versuchen, offensiv zu agieren! Unsere wieselflinken Konterspieler vom Schlage eines Ondrej Petrak werden den Platz nutzen und sie gnadenlos ins Messer laufen lassen. Timo Werner wird sich sicher noch daran erinnern, wie schwer es ihm in der Hinrunde gefallen ist gegen die Außenverteidiger Valentini und Leibold.

Kommunikation wird überbewertet

Und überhaupt, warum steht Trainer Köllner eigentlich in der Kritik? Drei Punkte hinter dem Relegationsplatz und noch 15 Spiele vor uns – ein Denkmal sollte man ihm bauen. Es versteht ihn zwar keiner, am allerwenigsten die Spieler, aber Kommunikation wird im Fußball allgemein überbewertet. Hätte sich nicht – wie üblich – das Kölner Schiri-Hauptquartier gegen uns verschworen, dann stünden wir jetzt mindestens auf dem Relegationsplatz, einen Punkt hinter dem rettenden Ufer.

Es geht also aufwärts, das ist klar erkennbar. Im Sommer wird man von einer kleinen, 13 Spieltage langen Schwächephase in einer letztlich erfolgreichen Saison sprechen. Die Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben gemacht, jetzt werden Ivo und Co. liefern. Ganz bestimmt.

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