Handball: Nachbarschafts-Kracher zum Saisonstart

30.9.2016, 07:57 Uhr
Handball: Nachbarschafts-Kracher zum Saisonstart
Handball: Nachbarschafts-Kracher zum Saisonstart
Handball: Nachbarschafts-Kracher zum Saisonstart

© F.: giu (2), rj

Saison eins: Platz fünf nach einer total verkorksten Vorrunde. Saison zwei: Platz zwei hinter Aufsteiger Ansbach. Johannes Sagmeister geht am Samstag als Trainer der BOL-Handballer der SG Schwabach/Roth in seine dritte Spielzeit und hätte – wenig überraschend – nichts dagegen, wenn der Trend anhält. „Wir wollen ganz vorne mitspielen“, kündigt der Bankkaufmann an. „Und ein wenig unseren Damen nacheifern.“ Heißt im Klartext: Nach mehreren vergeblichen Anläufen heißt das Ziel Meisterschaft und Aufstieg in die Landesliga.

Seine Mannschaft, davon ist Johannes Sagmeister überzeugt, hat das Zeug dazu. Zwei junge Spieler von den A-Junioren, ein potenzieller Neuzugang aus Ungarn (der aber zur Saisonpremiere noch keine Spielgenehmigung hat) und die Rückkehr von Torhüter Willi machen den SG-Kader in der Breite stärker. Abgänge? Fehlanzeige. „Mit 16 Leuten im Training kannst du ganz anders agieren“, findet Trainer Sagmeister.

Kein Selbstläufer

Aber: Der Sprung in die Landesliga ist kein Selbstläufer. Denn nicht nur die SG Schwabach/Roth schielt in Richtung Aufstieg. Auch den BOL-Aufsteiger aus Bad Windsheim (der die Schwabacher im Pokal eliminiert hat), Zirndorf und vor allem Dauerrivale Stadeln schätzt der Übungsleiter eminent stark ein. „Gut möglich, dass es einen Vierkampf um die Spitze gibt“, so Sagmeister.

Dass in diesen Vierkampf auch der erste Gegner der SG Schwabach/Roth eingreifen wird, ist eher unwahrscheinlich. Der TSV Wendelstein spielte 2015/16 eine eher durchwachsene Runde und wandelte meist am Rande der Abstiegszone. „Dieses Jahr wollen wir früher das gesicherte Mittelfeld erreichen“, gibt der alte und neue Trainer Marcus Grüßner als Ziel aus.

Damit das klappt, ließ Grüßner seine Jungs nicht nur in der Halle, sondern auch im Kraftraum kräftig schwitzen. „In den engen Spielen kommt es darauf an, wer am Ende mehr zuzusetzen hat“, erklärt Grüßner. Er glaubt, dass seine Männer diesmal besser vorbereitet in die Saison gehen. Und er schätzt die Mannschaft auch „mindestens so stark ein wie im Vorjahr“.

Dabei musste er die Abgänge von Rechtsaußen Markus Meier, Torhüter Max Hellfaier und Kreisläufer Lukas Müller verkraften, die die Sportschuhe an den Nagel hängen, teil berufsbedingt, teils verletzungsbedingt.

Ersetzen sollen sie Rückkehrer Tim Pritschet (dessen Vater lange Co-Trainer bei der SG Schwabach/Roth war), der aus Feucht gekommene Außenspieler Patrick Spiegel und Rückraumwerfer Thomas Stamm, den es berufsbedingt nach Mittelfranken verschlagen hat und der in Wendelstein künftig seinem Hobby nachgeht.

In der Vorbereitung legte Trainer Grüßner neben der Arbeit im Kraftraum viel Wert auf das spielerische Element. Wendelsteins Spiel der vergangenen Jahre war ja vor allem gekennzeichnet durch die überfallartigen Tempogegenstöße. Das sah und sieht spektakulär aus, wirkte aber oft auch hektisch und manchmal unkoordiniert. „Insofern haben wir im Trainer viel Positionshandball eingeübt“, sagt Marcus Grüßner, getreu dem Motto: Wer taktisch mehr drauf hat, der ist vom Gegner schwerer auszurechnen.

Ob seine Mannschaft am Samstag in Schwabach für eine Überraschung sorgen kann, weiß Grüßner nicht, und er wird es live auch gar nicht mitbekommen. Er weilt bei der Hochzeit seiner Schwester in Österreich. „Aber die Jungs fahren nicht zum Nachbarn, um dort kampflos die Punkte abzuliefern“, verspricht der Wendelsteiner Coach.

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