Harvester soll dem Borkenkäfer zuvorkommen

14.4.2015, 08:37 Uhr
Harvester soll dem Borkenkäfer zuvorkommen

© Robert Schmitt

Ab Mitte nächster Woche wird zunächst ein Harvester zwei Wochen lang das Holz im gemeindefreien Gebiet zwischen Rednitzhembach und Schwanstetten beseitigen. Dann kommen die Flächen der Gemarkung Leerstetten an die Reihe. „Wir können leider nicht warten, bis die Flächen trockener sind: uns sitzt der Borkenkäfer im Nacken“, sagt Riedel.

Der jüngste Bruch in den Wäldern um Schwanstetten ist der zweite größere Schaden innerhalb weniger Jahre. 2013 hat ein heftiger Sturm sogar annähernd 7000 Festmeter Bäume zu Boden gerissen. „Diese Gebiete sind jetzt zum Teil erneut betroffen“, sagte Hubert Riedel.

Harvester soll dem Borkenkäfer zuvorkommen

© Robert Schmitt

Als einen der Hauptgründe dafür sieht er die hohe Feuchtigkeit dort. Aufgrund geologischer Besonderheiten halte sich das Wasser dort sehr nahe an der Oberfläche. „Flachwurzler wie Fichte und Kiefer kippen dann umso leichter“, erklärte der Forstexperte vom Staatsforstbetrieb in Allersberg.

Das Schadholz würde über kurz oder lang auch den umliegenden Bestand gefährden. „Ende April, Anfang Mai wird der Borkenkäfer aktiv“, sagt Riedel. „Er befällt bevorzugt schwache und umgeknickte Bäume.“ Solche gibt es im Augenblick sowohl in der Soos als auch im Kessel in hoher Zahl. Ein Überspringen auf den gesunden Teil des Walds wäre nur eine Frage der Zeit. „Der Schaden würde noch höher werden, so Riedl. Man habe also keine Wahl und müsse den April nützen, um wieder Ordnung zu schaffen.

Der Einsatz der großen Maschine sei also einerseits wegen des Zeitdrucks erforderlich. „Andererseits würde eine händische Beseitigung der Schäden große Gefahren bergen“, ist Riedel überzeugt. Verkeilte Äste, verschachtelte Kronen, gestapelte Stämme. „Dort entstehen Spannungskräfte, die man gar nicht abschätzen kann und die das Leben der Waldarbeiter an vielen Stellen bedrohen würden“, weiß Hubert Riedel.

Forststraßen gesperrt

In der Zeit der Arbeiten müssen einige Forststraßen gesperrt werden, kündigte Riedel an. Ferner könne es durchaus sein, dass der ein oder andere Weg sich dann nicht im besten Zustand zeige. „Nach Abschluss der Arbeiten werden wir die Schäden aber wieder beseitigen“, verspricht Riedel. Wichtig ist ihm der Hinweis darauf, dass der staatliche Forstbetrieb seit 2013 nicht untätig war. „Seit dem ersten Sturmschaden haben wir 20 000 bis 25 000 neue Bäume gepflanzt.“ Buchen, Ahorn, Eichen und Douglasien. Vertreter einer Art also, die steigende Temperaturen infolge des Klimawandels besser verkraften. Ferner verjünge sich der Wald auf den Schadensflächen auch selbständig. Damit die jungen Bäume groß und kräftig werden können, ist Riedels Worten zufolge auch eine fachgerechte Durchforstung erforderlich. „Schließlich muss Licht auf den Boden kommen.“

Appell an Waldbesitzer

Die Schäden im Leerstettener Kessel sind auf einer Gesamtfläche von etwa 150 Hektar kleinflächig verteilt. Dort und im weiteren Umfeld sind auch Privatwälder in Mitleidenschaft gezogen worden. „Die Waldbesitzer sollten das Holz ebenfalls bald beseitigen“, lautet Riedels Ratschlag in Richtung Privateigentümer.

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