Hauptsache gesund und schmerzfrei

1.11.2014, 08:26 Uhr

Obwohl es seinen Angaben zufolge nach ausgiebigen Umräum- und Renovierungsarbeiten bei ihm zu Hause aussieht wie bei Hempels unterm Sofa, hat er sich diese Woche wieder arbeitsfähig gemeldet, ohne einen Kratzer an den Händen, ohne ein Pflaster um einen Finger, ohne einen Turban auf dem Kopf.

Das ist für uns Schreibtischtäter ja nicht selbstverständlich.

Bedenkliche Häufung

Einige andere Redaktionsmitglieder hatten zuletzt nicht ganz so viel Glück. Sportredakteur Roland Jainta zog sich in einer der kurzen Streikpausen der Lokführergewerkschaft ohne weitere Fremdeinwirkung einen Innenbandschaden im Knie zu, weil er auf dem Weg zur Arbeit zu schnellen Schrittes vom verspäteten Zug zum pünktlich fahrenden Bus lief. Shit happens. Operation wahrscheinlich im November.

Redaktionsleiter Jürgen Karg schleppte irgendwelche schwere Sachen in den Keller hinunter, übersah eine Stufe und versuchte dann mit Kopf und Schulter die Kellerwand einzureißen, was glücklicherweise misslang. Seither zieht er aber bedenklich einen Fuß hinter sich her. Eine Salbe soll es bei ihm richten.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. „Das Alter ist grausam“, heißt einer dieser abgedroschenen, aber immer noch beliebten Sätze, die unsere beiden Redaktions-Senioren derzeit mindestens dreimal pro Stunde zu hören bekommen.

Wir geringfügig Jüngeren haben es da noch etwas leichter. Ich zum Beispiel hatte am Montag frei und nahm mir ganz feste vor, die gläserne Terrassen-Überdachung wieder einmal ordentlich zu putzen. Ich brachte meine große Leiter in Position. Ich holte Schrubber, Abzieher und Lappen aus dem Keller. Ein Waschtrog voll mit heißem Wasser und mit Glasreiniger stand bereit. Ich stieg die Leiter nach oben. Ich überblickte die Situation. Und ich beschloss dann, dass sich der Verschmutzungsgrad in einem gerade noch akzeptablen Rahmen bewegt (was meine Frau selbstverständlich ein wenig anders sieht).

Ich räumte die Arbeitsmaterialien wieder auf, legte mich auf die Couch und überlegte mir anschließend gut klingende Erklärungen, warum ich nicht ganz so weit kam, wie ich eigentlich kommen wollte.

Die einleuchtendste: Noch mehr Verletzte als ohnehin schon verträgt eine kleine Redaktion wie das Schwabacher Tagblatt nicht.

Keine Kommentare