Heinrich Mosler: „Das beste Jahr für das Handwerk“

13.1.2015, 09:50 Uhr
Heinrich Mosler: „Das beste Jahr für das Handwerk“

© Foto: Steinberg

Gewerbevereinsvorsitzender Marcel Schneider ging aus aktuellem Anlass auf die schrecklichen Terroranschläge in Paris ein und würdigte ferner das Thema Asylrecht in Deutschland ganz besonders.

Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste, Ehrengäste und Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Vereinen und Politik gab Marcel Schneider einen „Rückblick auf das umtriebige Jahr 2014“ und versprach, mit seinem Verein im neuen Jahr ebenso „umtriebig zu bleiben“.

Missbrauch des Islam

In seiner Ansprache betonte Schneider, dass „es uns Deutschen gut geht“ und wir „alle zufrieden sein“ können. Aber angesichts der grausamen Terroranschläge mit 20 Toten in Paris war es für ihn ein sehr emotionales Anliegen, sich angesichts des „perfiden Angriffs gegen die Pressefreiheit, gegen die Demokratie und gegen die menschliche Würde“ solidarisch zu zeigen. Für Schneider ist es unerträglich, wenn der „harmlose gute Glaube“ der Muslime als Rechtfertigung für Morden missbraucht wird.

Schneider beschwor ein „Hoch der Demokratie“ und dass die Menschen gerade jetzt noch mehr zusammenrücken sollten. Darüber hinaus hatte die Thematik „Asylrecht“ einen hohen Stellenwert in seiner Rede. Asylbewerber sind „besondere Menschen“, die „eine Chance zur Integration“ verdient haben. Er appellierte an die Wirtschaft, diese Menschen langfristig zu beschäftigen. Schneider wörtlich: „Deutschland ist ein Einwanderungsland, wir profitieren alle davon. Deutschland ist bunt, und das ist auch gut so.“

Marlene Mortler, CSU-Bundestagsabgeordnete und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, fand anerkennende Worte für die hervorragende Arbeit des Gewerbevereines. Die Notwendigkeit und Vorteile einer „dualen Ausbildung“ dürfen ihrer Ansicht nach keinesfalls unterschätzt werden. Die „innere und äußere Sicherheit“ liege ihr sehr am Herzen. Ebenso wie Schneider verurteilte sie das „mörderische, barbarische“ Handeln der Terroristen und forderte, dass wir gemeinsam als freie Demokraten für Freiheit und Toleranz kämpfen müssen. „Sicherheit“, so Mortler, ist Voraussetzung für „Wohlstand“, „Wachstum“ und „Basis für eine gute gesicherte Zukunft“.

Lob von Spahl

In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Jürgen Spahl die gute Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein und führte als Erfolgsbeispiel das Hembacher Weinfest auf. Ferner hat sich die Praxisklasse an der Hembacher Schule mit einer mittlerweilen 90-prozentigen Übernahmequote bewährt. Damit sich langfristige „Wachstumserfolge“ einstellen, muss man laut Spahl das „Wir“ betonen und nicht das „Ich“, offen für „Neues“ sein und hie und da über den „eigenen Schatten springen“.

Erhalt des Meister-Zertifikats

In seinem leidenschaftlich vorgetragenen Referat stellte der Handwerkskammerpräsident für Mittelfranken Heinrich Mosler klar, dass das Jahr 2014 das beste Jahr in der Nachkriegsgeschichte für das Handwerk war und belegte diese Aussage mit Fakten: 90 Prozent aller Betriebe bezeichnen ihre wirtschaftliche Lage als gut bis befriedigend und der Auftragsbestand liege bei stolzen 7,6 Wochen. Nimmt man als Vergleich das Jahr 2008 mit einer Zufriedenheitsquote von nur 50 Prozent und einem existenzbedrohlichen Auftragsbestand von knapp einer Woche wird das Ausmaß dieser positiven Entwicklung erkennbar.

Sowohl in Krisenzeiten als auch danach hätten die Handwerksbetriebe bewiesen, dass sie die „Stützpfeiler der Wirtschaft“ sind. Allein in Mittelfranken generieren 22 500 Handwerksbetriebe mit 125 000 Mitarbeitern und 9000 Lehrlingen 12 Milliarden Euro Umsatz. Deutschlandweit beläuft sich der Gesamtumsatz des Handwerks auf 530 Milliarden Euro.

Angesichts der hohen Bedeutung des Handwerks forderte Mosler, sich für den Erhalt des Meister-Zertifikates für das deutsche Handwerk einzusetzen. Er beklagte den aus seiner Sicht „unerfreulichen Wandel“, dass in vielen Bereichen kein Meisterbrief für die Zulassung von Betrieben mehr erforderlich ist. Für Mosler ist das Argument „Meistervorbehalt schwächt den Wettbewerb“ schlicht „Unfug“.

Ganz im Gegenteil: Für eine erfolgreiche duale Ausbildung ist ein „Meister“ als Ausbilder eine zwingende Notwendigkeit. Letztlich sollen sich junge Menschen zu „hervorragenden Praktikern“ entwickeln. „Jugendarbeitslosigkeit kann und darf sich unsere Gesellschaft nicht leisten“ sagt Mosler und fordert „die Erhaltung des Meistervorbehaltes“.

Spenden für Herzpflaster e.V.

Wie auch im vergangenen Jahr wurde im Rahmen des Neujahrsempfangs für einen sozialen Zweck Spenden gesammelt. Dieses Mal kommen die Erlöse dem erst im Jahr 2013 gegründeten Verein „Herzpflaster e.V.“ zu Gute. Dessen Vorsitzender Thorsten Prennig erläuterte Entstehungsgründe und Ziele des jungen gemeinnützigen Fördervereines zur Unterstützung von Kindern mit Herzerkrankung: Er will eine liebevolle Umgebung auf den Kinderstationen durch den Kauf vielfältiger und geeigneter Spielsachen und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen. Zu den Zielen gehören auch kostenlose Unterkünfte für Eltern in Kliniknähe. Den Kindern soll ihr Aufenthalt im Krankenhaus so angenehm wie möglich zu gestalten werden. „Wir möchten ein Kinderlächeln ins Gesicht zaubern“, so Thorsten Prennig.

Der im Jahre 2013 gegründete Verein möchte Kindern mit Herzerkrankungen und deren Eltern wieder Lebensfreude geben und die notwendigen langen Klinikaufenthalte möglichst kurzweilig machen. Spenden erbeten an: Herzpflaster e.V., Konto-Nummer 4 461 100, Bankleitzahl 760 694 62 bei der Raiffeisenbank Greding-Thalmässing. IBAN: DE88 7606 9462 0004 4611 00.

www.herzpflaster-ev.de

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