Helmschule: Basteln und lesen mit Bildhauer Clemens Heinl

26.11.2015, 09:36 Uhr
Helmschule: Basteln und lesen mit Bildhauer Clemens Heinl

© Foto: Robert Schmitt

Jungengerechte Literatur zu verbinden mit jungentypischer Beschäftigung, das ist eine Idee des Nürnberger Jungenbüros. Die werdenden Männer sollen dadurch angeregt werden, häufiger zum Buch zu greifen. Denn Jungen fehlt es an geeigneten Lesevorbildern und ansprechender Literatur.

„Jungs bleiben in der Schule auf der Strecke“: So lautete eine der Überschriften zu den Ergebnissen der jüngsten Pisa-Studie. 2012 stellte sich bei der Untersuchung heraus, dass Jungs in Sachen Schulerfolg immer mehr den Anschluss verlieren.

Helmschule: Basteln und lesen mit Bildhauer Clemens Heinl

© Foto: Robert Schmitt

Ein Grund dafür ist die mangelnde Leseförderung für die kleinen Männer in der Grundschule. „Das Leseangebot ist zu sehr auf Mädchen ausgerichtet“, sagt Professor Dr. Wolfgang Tischner, Erziehungswissenschaftler an der TU Nürnberg. Seiner Darstellung zufolge sind die Projekte zur Leseförderung von Jungs weit weniger zahlreich als ähnliche Aktionen, die Mädchen mehr an Mathematik und Naturwissenschaften heranführen sollen.

Für das Nürnberger Jungenbüro Grund genug, ein eigenes Projekt zur Leseförderung des männlichen Nachwuchses ins Leben zu rufen. Im vergangenen Jahr hat in Nürnberg ein Karatemeister vorgelesen und Einblicke in seine Kampfkunst gegeben. Nach Schwabach kam die Initiative durch die Leiterin des Büros, Melitta Sluka. Sie wohnt in Schwabach. Rektorin Ulrike Ringlein sagte sofort zu, als sie gefragt wurde.

Um das Projekt mit Nachhaltigkeit zu versehen, hatte Wolfgang Tischner zwei gestiftete Bücherkisten mitgebracht, in denen die Jungen ausgewählte Literatur für ihre Bedürfnisse fanden. Abenteuer, ferne Welten, Technik, Piraten, Sport, Dinosaurier Helden und Antihelden. „Das ist es, was die Jungs gerne lesen“, sagte Tischner. Bürgermeister Roland Oeser will Tischner außerdem zur nächsten Konferenz der Schulleiter einladen, um das Thema „Förderung der Jungs“ dort zu diskutieren und zu verankern.

Clemens Heinl las aus einem Buch vor, dessen Titel allein schon jede Menge Abenteuer rund um Schiffe versprach. „Die Insel der Wikinger“ ließ „Ozeangefühle“ aufkommen. Hohe Wellen zerbersten an steilen Felsklippen und bringen Wikingerschiffe ins Rollen. Beim Auftauchen des Meeresungeheuers jagte den Jungs endgültig ein Schauer über den Rücken.

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