Hembach: Rehe erneut Opfer von wildernden Hunden

25.3.2017, 06:01 Uhr
Immer wieder werden Rehe von wildernden Hunden gerissen. Dieses Bild stammt allerdings nicht aus Rednitzhembach, sondern aus dem Raum Wendelstein.

© oh Immer wieder werden Rehe von wildernden Hunden gerissen. Dieses Bild stammt allerdings nicht aus Rednitzhembach, sondern aus dem Raum Wendelstein.

Schon im Januar waren kurz hintereinander drei erwachsene Rehe von frei laufenden Hunden getötet worden (wir berichteten). Seither hat die Zahl der Angriffe noch zugenommen: "Alleine in den letzten drei Wochen habe ich vier tote Rehe im Revier gefunden", sagt Peter Fischer, der die Hembacher Jagd im Vorjahr vom langjährigen Pächter Michael Reithelshöfer übernommen hat.

Nach Fischers Beobachtung ist der Freizeitdruck in den Wäldern rund um die Kläranlage und im großen Waldgebiet südlich von Omega Sorg in Richtung Pruppach enorm. "Ich sehe das ja an den Autos mit Schwabacher und Nürnberger Kennzeichen. Die Leute fahren aus der ganzen Region mit ihren Hunden hier raus, weil es einfach schön ist", sagt Fischer.

Das Problem: Einige schwarze Schafe unter den Hundehaltern hätten ihre Vierbeiner einfach nicht im Griff. "Die jagen dann unkontrolliert im Wald." Wenn er mal jemanden gewissermaßen auf frischer Tat ertappt, dann würden die Hundehalter "zunehmend aggressiv" reagieren. Von Einsicht keine Spur.

Ein weiteres Ärgernis: Noch im Dunkeln seien die Hundehalter mit ihren Tieren unterwegs und würden das Wild weiter verschrecken. Das fliehe panisch, verfange sich in Zäunen und gehe dort elend zugrunde oder gefährde auf der vierspurigen B 2 und auf der Staatsstraße Richtung Roth Auto- und vor allem Motorradfahrer.

Fischer ist nicht alleine mit dem Problem. "Meine Kollegen in den benachbarten Revieren erzählen ähnliche Geschichten", so der Jäger. Seine Familie gehe seit mehreren Generationen auf die Jagd. "Aber an so hohe Verluste durch wildernde Hunde wie derzeit kann sich niemand erinnern."

Fischer appelliert an die Vernunft der Hundehalter. Er selbst ist kein großer Freund einer immer wieder diskutierten Leinenpflicht für Hunde ab 50 Zentimeter Schulterhöhe. "Denn das trifft ja alle, auch die 98 Prozent der Hundehalter, die sich vorbildlich verhalten."

Doch wie soll dem Treiben ansonsten Einhalt geobten werden? Einen Vorschlag hat Fischer bei der Gemeinde eingebracht: das Ausweisen einer Hundewiese nahe der Schule. Dort könnten sich die Vierbeiner unter Aufsicht ihrer Besitzer austoben, ohne das Wild zu gefährden. In Nürnberg habe sich so etwas durchaus bewährt.

Ob so etwas auch in Rednitzhembach denkbar ist, ist noch nicht klar. Bürgermeister Jürgen Spahl bestätigt aber, dass man sich in der Verwaltung und im Gemeinderat Gedanken darüber macht, wie man dem Problem Herr werden könnte.

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