ILS meldet „erhöhtes Notfallaufkommen“ wegen der Hitze

4.7.2015, 08:10 Uhr
ILS meldet „erhöhtes Notfallaufkommen“ wegen der Hitze

© Foto: Heider

In der Integrierten Leitstelle (ILS) des Bayerischen Roten Kreuzes in Schwabach war in den vergangenen Tagen ein „erhöhtes Notfallaufkommen“ festzustellen, sagt Michael Hayko, deren Leiter.

Meist waren es Herz-/Kreislaufprobleme, die Rettungsassistenten und Notärzte auf Trab hielten. „Das bewegt sich aber noch nicht in schwindelerregender Höhe“ schränkt der Chef der in der Weißenburger Straße angesiedelten Leitstelle ein, bei der alle Notrufe aus dem Schwabacher Stadtgebiet sowie aus den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen auflaufen.

Mehr Personal am Notruf 112

Hayko appelliert ob der anhaltenden Hitze an die Bevölkerung, „lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“ den Rettungsdienst zu alarmieren, wenn es Kreislaufprobleme gibt. Die mittlerweile europaweit eingeführte Notrufnummer 112 wäre da wählen.

Seit Mittwoch hat Hayko das Personal in der Leitstelle aufgestockt. Nicht zuletzt im Hinblick auf das bevorstehende Wochenende, an dem der Deutsche Wetterdienst auch in der hiesigen Region Temperaturen von bis zu 38 Grad ankündigt.

Ruhe vor dem Sturm?

Am Stadtkrankenhaus in Schwabach war es in den zurückliegenden Tagen angesichts der Hitze noch „relativ ruhig“, sagt Pressesprecherin Nadine Eckert. Man habe Schlimmeres befürchtet. Die Zugänge wegen Herz-/Kreislaufproblemen hielten sich in Grenzen.

Was am Wochenende passieren wird, wenn die Praxen der niedergelassenen Ärzte geschlossen sind — darüber will sie nicht spekulieren.

Bei aller Belastung: Viele Menschen genießen trotzdem die mediterranen Temperaturen. In Schwabach waren in dieser Woche an den Abenden die Biergärten richtig gut besucht, und in der Innenstadt gab es kaum mehr einen Platz auf den Freischankflächen der Lokale. Die Idee von Daniela Okrent, der Frau des Bluesmusikers Doc Knotz, die Sperrzeit wie bei Hitzefrei an den Schulen ab einer bestimmten Temperatur zu verkürzen, kann „leider nicht“ umgesetzt werden, wie Rechtsdirektor Hans-Jürgen Hähnlein auf Anfrage des Schwabacher Tagblattes sagt: „Da bräuchte ich ja ein amtliches Thermometer.“

Generell gilt in der Stadt eine Sperrzeit für Lokale, die öffentliche Flächen bewirtschaften, für Wirtschaftsgärten und für Freischankflächen von 23 Uhr bis sechs Uhr, erläutert Jurist Hähnlein. Es gebe allerdings Sonderregelungen für regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen. Gemeint sind hier beispielsweise Wirte- und Bürgerfest oder etwa auch das Feuerwehrfest.

Viel trinken und ruhen

Viel trinken und viel ruhen, heißt ansonsten die Devise bei den angesagten Tropentemperaturen. Generell sollten über den Tag hinweg etwa zweieinhalb bis drei Liter getrunken werden. Am besten geeignet sind Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees oder mit Wasser verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Limonaden mit Zucker hingegen lösen noch mehr Durst aus. Für Schlafräume gilt, dass sie tagsüber dicht und dunkel sein sollten. Also: Fenster zu und Rollos runter.

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