ILS ortet dank GPS-Geräten in Sekundenschnelle den Notarzt

1.10.2014, 08:28 Uhr
ILS ortet dank GPS-Geräten in Sekundenschnelle den Notarzt

© Foto: Arno Heider

„Rettungswagen, Notarzt- und Krankentransportfahrzeuge können damit noch schneller an einen Einsatzort gelotst werden“, sagt Thomas Engelhardt, Systemadministrator an der ILS in der Weißenburger Straße in Schwabach.

Am Bildschirm könnten die Disponenten damit jederzeit sehen, wo sich die „Einsatzmittel“, wie die Rettungsfahrzeuge im Fachjargon auch genannt werden, befinden. Die Signale der GPS-Boxen kommen zunächst auf einem Server an der Feuerwehrschule in Geretsried (Oberbayern) an und werden dann über gesicherte Leitungen an die Leitstellen weitergeleitet.

„Im Rettungswesen macht das vor allem bei regem Dienstbetrieb viel Sinn“, erklärt der Systemadministrator. Ist ein Rettungsfahrzeug beispielsweise außerhalb des Einsatzgebietes der ILS unterwegs, weil ein Patient an die Uniklinik nach Erlangen oder ins Klinikum Nürnberg Süd transportiert werden muss, so könne der Disponent das sehen und im Notfall das „schnellstgelegene Rettungsmittel zum Einsatzort bringen.“ Zwar hätten die Kollegen in der Leistelle schon im Hinterkopf, wo sich die Fahrzeuge befinden, sagt Engelhardt, doch wenn manchmal die Hölle los sei, dann liefere das Globale Positionsbestimmungssystem eine schnelle Entscheidungshilfe. Freilich, so der IT-Fachmann, sei der Fahrzeugvorschlag nur eine Empfehlung, der Disponent am Funktisch in der Leitstelle entscheide aber immer in Eigenverantwortung.

„Der Computer kann allerdings den Menschen nicht ersetzen“, schränkt Thomas Engelhardt die Einsatzmöglichkeit des GPS minimal ein. „Wenn ein Fahrzeug einen Platten hat, dann weiß das das Gerät nicht.“

1800 Euro pro Fahrzeug

Rund 1800 Euro pro Fahrzeug habe die Umrüstung gekostet, weiß Stefan Streher, der stellvertretende Leiter der Integrierten Leitstelle Mittelfranken Süd. Bezahlt hat die Ausstattung der Freistaat Bayern. Und das bayernweit.

Dass die Schwabacher relativ spät mit dem Positionsbestimmungssystem ausgestattet worden sind, habe keinen Hintergrund, sagt Streher. Die ILS sei ja erst seit gut zwei Jahren in Betrieb und die Firma, die die GPS-Geräte einbaue, könne nicht alles auf einmal abarbeiten. „Wir sind aber nicht die Letzten“, so Streher.

Notrufnummer 112

Die Integrierte Rettungsleitstelle Schwabach ist seit Juli 2012 in Betrieb. Sie ist zuständig für Schwabach und die Landkreise Roth und Weißenburg-Gunzenhausen – eine Fläche von 1907 Quadratkilometern mit rund 255 000 Einwohnern. In der der Leistelle sind 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 22 Disponenten im 24-Stunden-Einsatz, vier Verwaltungsangestellte, zwei Systemadministratoren und zwei Dienststellenleiter. Erreichbar ist die ILS über europaweite Notrufnummer 112.

Keine Kommentare