In drei Stunden die 33 Stationen von „Ortung VIII“ erleben

12.8.2013, 09:00 Uhr
In drei Stunden die 33 Stationen von „Ortung VIII“ erleben

© Schmitt

Die 32-jährige Kunsthistorikerin gehörte der Jury an, die Eleni Papaioannous Installation in der Turnhalle des alten Deutschen Gymnasiums an der Wittelsbacherstraße für den Schwabacher Kunstpreis ausgesucht hatte. Am Samstag erklärte Demele den ersten 32 Besuchern die Vorzüge.

Mit sportlicher Leistung zum Gold

Die 1972 in Griechenland geborene Papaioannou studierte in Athen und Berlin. Sie arbeitet immer ortsbezogen. In der Sportstätte untersucht sie anhand eines alten Barrens den Komplex, innerhalb dessen sich Gold und Sport verzahnen. Die Schlüsselbegriffe sind Leistungssport und Goldmedaille.

Dabei stellt die Künstlerin einen Kontrast besonders in den Vordergrund: Die Strenge der Form, also der Geräte, des Trainings, der Konzentration und des architektonischen Raums auf der einen und die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers sowie die Fragilität menschlicher Beziehungen auf der anderen Seite.

Drei Filme

Dazu laufen auf drei Tablets Videos, die dieses Spannungsverhältnis aus verschiedenen Perspektiven in den Fokus nehmen. Ein Film zeigt ein Kind beim Training, ein zweiter emotionale Szenen in Verhältnis zwischen einer jungen Sportlerin und ihrem Trainer. Der dritte thematisiert die Zerbrechlichkeit anhand von Ausschnitten verbundener Köpfe und Füße. Das Videomaterial stammt von „Youtube“. die Künstlerin hat es nachträglich bearbeitet.

Die bewusst von Hand genähten, ausgedachten Flaggen an der entgegengesetzten Wand des Raumes weisen auf die starke nationale Identifikation des Leistungssports hin.

Fahnen an der Stadtmauer

Die Fahnen werden an der Station 19, der Stadtmauer an der Wöhrwiesen-Turnhalle, wieder aufgenommen und tragen die Idee des sportlichen Wettkampfs aus der Sporthalle in die Öffentlichkeit.

Die Schwabacher und ihre Gäste dürfen bei den achten Kunsttagen manche neue Orte entdecken. Erstmals ist die Alte Mälzerei an der Zöllnertorstraße dabei. Dort schwebt ein von dem Hannoveraner Rolf Blume aus Alltagsmaterialien geschaffenes Flugobjekt auf einer goldenen Umlaufbahn.

Blattgold im Keller

Ebenfalls zum ersten Mal wurde das Kellerlabyrinth am Pinzenberg für „Ortung“ geöffnet. Dort erwarten die Besucher aufgebrochene Steinstelen und Findlinge, deren Beschädigung Matthias Bischoff mit Blattgold belegt und magisch beleuchtet hat.

Führungen auf dem „Ortung“- Parcours finden bis 25. August täglich, um 14.30 und 15.30 Uhr, statt, Samstag und Sonntag zusätzlich um 11.30 Uhr. Treffpunkt ist jeweils am Goldmobil beim Rathaus. Der Rundgang dauert drei Stunden und kostet 4,50 Euro. Es führen Kunsthistorikerinnen aus der Region.

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