In Gustenfelden wächst das Urgetreide schwarzer Emmer

16.7.2014, 09:27 Uhr
In Gustenfelden wächst das Urgetreide schwarzer Emmer

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Bei Regen und kühlen Temperaturen haben sich drei Neugierige mit dem Rad auf den Weg nach Gustenfelden gemacht. Ihr Ziel: Sie wollten schwarzen Emmer, ein wieder entdecktes Getreide aus Urzeiten, sehen, dass die Winkler-Mühle in Gustenfelden anbaut.

Das Urgetreide

Was aber ist Emmer? Dazu informierte Karin Holluba-Rau von den Grünen. Einkorn und Emmer waren Grundnahrungsmittel unserer Vorfahren. Überlebt hat das Getreide Emmer, das züchterisch nie bearbeitet wurde und somit als Genressource für die Zukunft wichtig ist, in landwirtschaftlich wenig genutzten Regionen in Frankreich und Italien und im nahen Osten.

Im Gegensatz zu Weizen, der aus einer Kreuzung von Emmer mit einem Wildgras entstanden ist und in den vergangenen 50 Jahren züchterisch auf den Kopf gestellt worden ist, gelte Emmer als verträgliches Urkorn.

Geringer Ertrag

Das Emmerfeld lenkt den Blick sofort auf sich. Es ist ungewöhnlich, diese dunklen Ähren stehen zu sehen. In den um die Spindel angeordneten Ährchen befinden sich zwei Körner, aus denen lange Grannen wachsen. Emmer wird auch deshalb oft als Zweikorn bezeichnet. Das Samenkorn selbst steckt in einer zum Teil sehr festen Hüllspelze, die zum Gebrauch abgeschält werden muss — anders als beim Weizen. Deshalb ist auch der Ernteertrag viel geringer und der Preis pro Kilo entsprechend höher.

Bekömmlich

Man braucht Übung, um aus Emmer Brot zu backen, weil die Glutenproteine ganz anders aufgebaut sind als im Hybridweizen. Deshalb können manche glutenempfindliche Menschen auch Emmer und Einkorn genießen. Emmer kann zu Brot und Gebäck verbacken, aber auch Teigwaren, Müsli, Pfannkuchen verarbeitet werden.

Die Radtour wird auf Grund in Kürze nochmal angeboten.

Infos zu der Aktion „Emmer, 100 Prozent regional, bio, lecker" finden unter www.urgetreide.org

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