In Rednitzhembach stehen für 2016 hohe Investitionen an

27.11.2015, 09:32 Uhr
In Rednitzhembach stehen für 2016 hohe Investitionen an

© Archiv-Foto: Gerner

Gut für die Bürger: An der kommunalen Steuerschraube (Grundsteuer, Gewerbesteuer, Hundesteuer) wird auch im nächsten Jahr nicht gedreht.

Dabei wird die Gemeinde 2016 so viel investieren wie lange nicht. 5,788 Millionen Euro stehen bereit. Das ist noch einmal eine Steigerung im Vergleich zu diesem Jahr (5,5 Millionen Euro). Seinerzeit war einer der geplanten Schwerpunkte der Veranstaltungssaal, der dann aber nach dem Bürgerentscheid nicht gebaut wurde. Im nächsten Jahr geht es weniger um den Hoch-, sondern vielmehr um den Tiefbau. 1,15 Millionen Euro steckt die Gemeinde in den Kauf von Gewerbegrundstücken. Damit soll die Lücke zwischen Omega Sorg und dem Gewerbegebiet Süd geschlossen werden. Gar 1,55 Millionen Euro stehen für den Grunderwerb für Wohnbau zur Verfügung. Die Gemeinde nimmt vor allem den Ortsteil Untermainbach ins Visier, um die „moderate Entwicklung voranzutreiben“, wie Bürgermeister Jürgen Spahl sagt.

Etwas weiter als in Untermainbach ist Rednitzhembach schon beim Wohnbaugebiet am Harmer Berg. Die Planungen laufen auf Hochtouren, nächstes Jahr steht die Straßenerschließung (425 000 Euro) und der Bau des Lärmschutzes entlang der B 2 (297 000 Euro) auf dem Programm.

Ebenfalls voran geht es mit der Erweiterung des Gewerbegebiets Rednitzhembach-Nord. Wie berichtet, will gegenüber dem jetzigen Lidl-Markt (in Richtung Schwabach) der Discounter neu bauen. Die Straßenerschließung hier kostet 410 000 Euro.

Ein Nullsummenspiel

Die vergleichsweise hohen Investitionen rauben Rathauschef Spahl nicht den Schlaf. „Unter dem Strich wird das ja ein Nullsummenspiel.“ Denn die Gemeinde trete zwar in Vorleistung, erhalte das Geld aber durch den Verkauf der baureifen Grundstücke wieder zurück.

In Rednitzhembach stehen für 2016 hohe Investitionen an

Größere Summen stehen darüber hinaus für die Feuerwehr (140 000 Euro), für die Schule (160 000 Euro, unter anderem für die Neugestaltung des Pausenhofs), für den Bauhof (235 000 Euro für einen neuen Unimog mit Mulchmäher) und für Kanalsanierungen (200 000 Euro) zur Verfügung. Aus dem einfachen Bolzplatz hinter dem Bahnhof wird auf Vorschlag der CSU ein Kunstrasenplatz (60 000 Euro) und mit weiteren 110 000 Euro wird die Umrüstung der kompletten Straßenbeleuchtung auf LED-Technik vorangetrieben. 2017 wird dieses Projekt nach drei Jahren abgeschlossen sein.

Nur noch vergleichsweise wenig Geld ist im Haushaltsplan für den lange geplanten Umbau der maroden und völlig ausgefahrenen Einmündung Staatsstraße 2409/Kreisstraße RH 1 in einen Kreisverkehr eingeplant. Grund: Die Maßnahme steht aktuell auf der Kippe. Der Gemeinderat hatte zugesagt, für Staat und Landkreis die Planung in Form einer Sonderbaulast zu übernehmen. Voraussetzung: ein eigener Höchstbetrag von 160 000 Euro für den Ausbau des Radwegenetzes. Doch inzwischen soll der Rednitzhembacher Eigenbeitrag auf 400 000 Euro steigen. So viel will die Gemeinde aber nicht zahlen. Für den Fall, dass sich die Streithähne einigen: Für 95 000 Euro wird die Gemeinde die für den Umbau nötigen Grundstücke in ihren Besitz bringen.

Viel Geld benötigt Rednitzhembach aber nicht nur im Vermögenshaushalt mit den Investitionen. Mit ausreichend Geld muss auch der Verwaltungshaushalt ausgestattet sein, aus dem die laufenden Kosten bestritten werden. Alleine 3,2 Millionen muss die Gemeinde an Kreisumlage an den Landkreis Roth überweisen – ein neuer Rekordwert, der der gestiegenen lokalen Steuerkraft geschuldet ist.

Die Steuereinnahmen halten sich tatsächlich auf einem für Kämmerer Klaus Helmrich erfreulichen Niveau. Die Beteiligung an der Einkommensteuer (3,92 Millionen Euro), die Gewerbesteuer (2,2 Millionen Euro, sogar noch ohne Omega-Sorg) und die Grundsteuer (750 000 Euro) machen nach wie vor die größten Batzen aus. Insgesamt beläuft sich das Steueraufkommen im nächsten Jahr auf 7,11 Millionen Euro.

6,3 Millionen Rücklagen

Im Verwaltungshaushalt wird Klaus Helmrich mutmaßlich einen Überschuss von gut einer halben Million erwirtschaften. Das ist ganz ordentlich, reicht aber nicht, um im Vermögenshaushalt alle Investitionen zu finanzieren. Helmrich muss voraussichtlich 200 000 Euro vom Ersparten abzweigen. Das ist aber einigermaßen erträglich angesichts der Tatsache, dass die Gemeinde seit mehr als zehn Jahren kein Geld für Zins und Tilgung braucht. Und angesichts von in dieser Zeit angehäuften Rücklagen in Höhe von 6,3 Millionen Euro.

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