Jubiläumsfeier: 150 Jahre Gasversorgung für Schwabach

SCHWABACH - Es war ein kurzweiliger Abriss zum Thema Gasversorgung in Schwabach, die Feierlichkeiten zum Jubiläum 150 Jahre Gasversorgung. Wer konnte bei der Jubiläums-Gala in den Räumen der Galerie Gaswerk besser und einfühlsamer berichten, als das Urgestein der Stadtwerke, Reiner „Trackl“ Hirschmann (69).

Reiner „Trackl“ Hirschmann, der ehemalige Betriebsleiter, Prokurist und stellvertretende Geschäftsführer der Stadtwerke hat ein Drittel der Schwabacher Gas-Geschichte miterlebt.

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Vor 150 Jahren begann in Schwabach die Gasversorgung

„Ich kann mich schon als Urgestein der Schwabacher Gasversorgung bezeichnen. Ich war in der Nachkriegszeit, als das Wirtschaftswunder begann, dabei. Es ging bei den Stadtwerken stetig nach oben, und es hat mir und meiner Mannschaft riesigen Spaß bereitet. Ich war immer gerne bei den Stadtwerken“, sagte er.

Und er kann sich noch an die schwärzeste Stunde seiner beruflichen Laufbahn erinnern: Die Gas-Explosion im Juni 1986 am Zöllnertor. Hirschmann: „Das ist der Supergau eines jeden Gasversorgers. Den juristische Tatbestand muss man anerkennen, wir wurden schuldig gesprochen. Begründung: Herbeiführung einer Explosion durch unsachgemäße Behandlung einer Gasleitung. Die Geschichte bleibt ein Leben lang an einem haften, der psychologische Aspekt ist enorm, ich war damals der verantwortliche Abteilungsleiter.“

Heute ist Hirschmann, seit fünf Jahren im Ruhestand, noch beratend tätig, Nachfolger wurde Klaus Krauß.

1864 wurde mit der Gasversorgung begonnen. „Es ging beim Thema Gas zunächst darum, die Stadtbeleuchtung auf Gaslaternen umzustellen. Während andere Städte dies bereits umgesetzt hatten, stand man der Moderne in Schwabach zunächst äußerst skeptisch gegenüber“, erinnerte Stadtheimatpflegerin Ursula Kaiser-Biburger an die Anfänge. Im Juli 1884 wurden die ersten 36 Gaslampen entzündet.

1938 war Schluss mit der Eigenproduktion von Stadtgas, durch eine 13,5 Kilometer lange Hochdruckleitung wurde die Goldschlägerstadt an das Gaswerk in Nürnberg angeschlossen, 1974 wurde auf Erdgas umgestellt.

„Erdgas hat im Vergleich zum Stadtgas einen doppelt so hohen Heizwert und Druck. Vor allem aber ist es schadstoffarm, sicher und ideal nutzbar für Privathaushalte und Industrie“, erklärte Jörn-Helge Möller, Geschäftsführer vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs, Landesgruppe Bayern (DVGW). Der heutige Betriebsleiter Klaus Krauß und sein 15-köpfiges Team betreuen aktuell in Schwabach vier Hauptübergabeschaltungen, 13 Ortsnetzstationen, 113 Kilometer Versorgungsleitungen, 64 Kilometer Hausanschlussleitungen und 4795 Netzanschlüsse.