Julius Friedrich Leinberger zum Gedenken

15.10.2009, 00:00 Uhr
Julius Friedrich Leinberger zum Gedenken

Vor 50 Jahren gestorben

Am 15. Oktober 1959 – also vor nunmehr 50 Jahren – verstarb der Gymnasiallehrer und Mundartdichter Julius Friedrich Leinberger im 71. Lebensjahr in Schwabach. Leinberger, der am 5. Dezember 1888 in Nürnberg das Licht der Welt erblickte, besuchte vor dem Ersten Weltkrieg die Schwabacher Lehrerbildungsanstalt. Von 1909 an war er Dozent an verschiedenen Präparandenschulen und Lehrerseminaren. 1920 kehrte er als Dozent für Deutsch und Geschichte an die Schwabacher Lehrerbildungsanstalt zurück. Als 1935 die Nationalsozialisten sämtliche Lehrerbildungsanstalten in Deutsche Aufbauschulen umwandelten, blieb Leinberger weiterhin dort tätig.

Nach der Schließung dieser Institution 1949 unterrichtete er bis zur Pensionierung im Dezember 1953 am hiesigen «Deutschen Gymnasium und am Institut für Lehrerbildung». Eine Zeitlang war Leinberger auch Mitglied des Schwabacher Stadtrats.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit, verfasste er zahlreiche – meist humorvolle - Gedichte in fränkischer Mundart, die in den 50er Jahren unter dem Titel «Nörnberg und drum rum» im Verlag von Korn und Berg in Nürnberg erschienen.

Das Titelblatt mit der Vignette des Gänsemännchens entwarf übrigens der Schwabacher Künstler Johannes Geyer. 1988 – anlässlich des 100. Geburtstag des Dichters – brachten Josef A. Seidling und Theo Wechsler den Nachlass Leinbergers unter dem Titel «Ba uns in Schwouba» heraus.

Vom «Kercherturm»

Gedichte aus beiden Bänden sind während der Matinée am Sonntag zu hören. So gelangt sein lustiges, mit einem nachdenklichen Hintergrund versehenes Gedicht vom «Schwouwacher Kercherturm» zum Vortrag.

Außerdem wird ein Gedicht der Schwabacher Mundartdichterin Else Opitz vorgetragen, das sie wenige Tage nach Leinbergers Tod im Schwabacher Tagblatt veröffentlichte. Es trägt den Titel «Der letzte Versch».

Zur musikalischen Umrahmung trägt ein Koffergrammophon der «goldenen Zwanziger Jahre» bei.

Da der Raum nur etwa 15 Personen fasst und nur noch einige Plätze frei sind, ist Anmeldung erforderlich. Reservierungen nimmt der Vortragende, Ulrich Distler, unter Telefon (0 91 22) 88 64 78 entgegen.