Juniorenmeisterschaft im Modernen Fünfkampf in Katzwang

16.4.2015, 10:08 Uhr
Juniorenmeisterschaft im Modernen Fünfkampf in Katzwang

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Nur das Reiten muss nach Unterasbach ausgelagert werden. Seit der Gründung des Deutschen Verbandes für Modernen Fünfkampf e.V. im Jahr 1961 finden erstmalig Deutsche Meisterschaften in der Region Nürnberg statt.

Diese Sportart, die am längsten ununterbrochen dem olympischen Programm der Neuzeit angehört, fordert extreme Vielseitigkeit von ihren Athleten. Neben Schnelligkeit und Ausdauer in den organischen Disziplinen Schwimmen und Laufen basiert der Erfolg im Fechten auf extremer Schnelligkeit und intelligenter Reaktion auf Attacken des Gegners. Beim Schießen entscheidet Feinmotorik und mentale Stärke über die Leistung des Athleten. Und die Disziplin Springreiten setzt neben dem Einfühlungsvermögen beim Umgang mit einem lebenden Sportkameraden auch eine gehörige Portion Mut voraus.

Seit den Olympischen Spielen 2012 in London wird das Laufen und Schießen in der Doppeldisziplin „Combined Event“ ausgetragen, die in einer Art Biathlon-Modus den häufig äußerst spannenden Schlusspunkt des Wettkampfes bildet. Da die Athleten hier auf Basis ihrer Leistungen in den drei vorangegangenen Disziplinen mit entsprechendem Zeitversatz („Handicap Zeit“) ins Rennen gehen und es am Schießstand immer wieder zu Wechseln in der Rangfolge kommt, bleibt es bis zum Zieleinlauf spannend.

Laufen und schießen

Die abschließenden Combined Events der Mädchen und Jungen beginnen am Sonntag um 10 Uhr auf der Leichtathletikanlage des TSV Katzwang an der Ellwanger Straße. Anschließend gegen 15 Uhr wird Schirmherr Leopold Prinz von Bayern die Siegerehrung vornehmen.

Mit der Vergabe der Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften der Jugend A an den Bayerischen Landesverband für Modernen Fünfkampf e.V. wurde auch die kontinuierliche Steigerung der Leistungen bayerischer Athleten honoriert. Nach vielen Jahren, in denen die Leistungszentren in Bonn, Potsdam und Berlin die Titel ausschließlich untereinander ausfochten, wurden zum Jahresbeginn 2015 mit Anne Kleidon aus München und Tobias Hierl aus Katzwang wieder bayerische Fünfkämpfer in den D/C-Bundeskader aufgenommen.

Der Katzwanger Hierl ist auch bei seinem „Heimwettkampf“ am Start und hofft gegen die starke Konkurrenz aus Norddeutschland auf einen Platz unter den „Top Five“. Eher ums Sammeln von Erfahrungen geht es für die Schwabacherin Lea Smirnov, die den anspruchsvollen Sport noch nicht allzu lange unter professionellen Bedingungen betreibt. Insgesamt werden etwa 40 junge Sportlerinnen und Sportler in Katzwang erwartet.

Ziel: Leistungszentrum

Die positive von viel ehrenamtlichem Engagement getragene Entwicklung der letzten Jahre in der Region war auch für die Sparkasse Nürnberg ein wichtiger Grund, den Modernen Fünfkampf in Nürnberg zu unterstützen. Aber noch wichtiger waren wohl die Ziele der Nürnberger Fünfkämpfer für die Zukunft, die mit der Unternehmensphilosophie übereinstimmen: Aus der Region soll für die Region Leistung gebracht werden und Wertvolles entstehen. In Nürnberg soll das Leistungszentrum des Bayerischen Modernen Fünfkampfes entstehen, und mittelfristig soll der Moderne Fünfkampf – mit Unterstützung des BLSV – an der Bertolt-Brecht-Sportschule in Langwasser etabliert werden.

Der „Fahrplan“

Die Deutschen Meisterschaften beginnen bereits am Freitag um 17 Uhr mit dem Springreiten der Mädchen auf der Reitsportanlage Hölzleshof in Oberasbach-Unterasbach (Landkreis Fürth).

Am Samstag von 8 bis 10 Uhr treffen im Katzwanger Hallenbad erstmals alle Athleteninnen und Athleten aufeinander, um über die 200 m Freistil möglichst gute Zeiten zu schwimmen. Anschließend wechseln die Mädchen ein Stockwerk höher, um ab 12 Uhr im Fechten im Modus jede gegen jede möglichst viele Treffer zu erzielen. Während die Mädchen fechten, bewältigen die Jungen den Springparcours in Unterasbach und sind dann rechtzeitig wieder in der Katzwanger Sporthalle, um gegen 16 Uhr mit dem Fechten zu beginnen.

Am Samstagabend wissen dann die Teilnehmer aufgrund ihres bis dorthin gesammelten Punktekontos, mit welcher Handicap-Zeit sie am Sonntag in das abschließende Combined Event starten. Und da zählt beim 3200 m-Lauf mit den vier eingeschobenen Schießeinlagen nicht nur die läuferische Leistung, sondern auch die für die Schießzeiten so entscheidende Nervenstärke.

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