Kammerstein: Walter Schnell vereidigt fünf neue „Siebener“

5.2.2016, 10:39 Uhr
Kammerstein: Walter Schnell vereidigt fünf neue „Siebener“

© Foto: Frank

Damit erhöhte sich die Zahl auf 27 in der Gemeinde. Es ist ein verantwortungsvolles Ehrenamt, das im 13. Jahrhundert in Franken entstand und nur in Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz ausgeübt wird. Eines der ältesten Ämter, die aus einer Gruppe von sieben Personen innerhalb eines Gemeindegebietes bestand, und daher im Volksmund auch „Siebener“ genannt wurde.

Überliefert ist auch das „Siebenergeheimnis“, das nur den Feldgeschworenen bekannt war und auch nur mündlich weitergegeben werden durfte, wenn jemand ausschied, durch Tod oder schwere Krankheit. Denn dieses Amt galt bis ans Lebensende. Heutige Vermessungsverfahren machen diese alten Überlieferungen überflüssig.

Bürgermeister Schnell begrüßte Manfred Kerl, Leiter vom „Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung“ Schwabach, ehemals „Vermessungsamt“, die vollzählig erschienenen Feldgeschworenen der vier Gemarkungen Barthelmesaurach, Kammerstein, Günzersreuth und Unterreichenbach. Zudem stellte er die Verwaltungsmitarbeiterin Diana Bubenberger vor, die seit Oktober 2015 im Rathaus arbeitet und Ansprechpartnerin der Feldgeschworenen ist.

Bürgermeister Schnell stellte nun die einstimmig von den Feldgeschworenen vorgeschlagenen neuen Kandidaten vor: Thomas Wälzlein aus Barthelmesaurach, Michael Götz aus Schattenhof, der erst mit seinem 21. Geburtstag am 29. Mai 2016 zum Einsatz kommen darf, Thomas Lehner aus Haag, Alexander Puri aus Günzersreuth und Gerd Rühl aus Haag.

Nach der Vereidigung und Aushändigung der Urkunden durch Bürgermeister Schnell, dankte Kerl für die bisher geleistete Arbeit und schilderte die verantwortungsvollen Aufgaben der Feldgeschworenen. „Die Gemeinde Kammerstein ist keine schwierige Gemeinde“, so Kerl. Gemeindeoberhaupt Schnell dankte Kerl für die gute Zusammenarbeit und die stete Bereitschaft zur Lösungsfindung.

Seit 500 Jahren eine „Männerdomäne“, gibt es in Bayern inzwischen 50 Frauen, die als Feldgeschworene tätig sind. Seit 2009 zählt Alexandra Stallwitz aus Rudelsdorf dazu.

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