Kettenreaktion auf den Kegelbahnen

14.3.2019, 14:27 Uhr
Erst wenn die letzte Kugel ihr Ziel erreicht, sind alle Entscheidungen im Kegelsport gefallen.

Erst wenn die letzte Kugel ihr Ziel erreicht, sind alle Entscheidungen im Kegelsport gefallen.

Die nackten Zahlen, die zum 1. Januar 2019 vom Bayerischen Sportkegler- und Bowlingverband veröffentlicht wurden, zeugen davon, dass auch im Bezirk Mittelfranken die Mitgliederzahlen weiterhin rückläufig sind. Rund 176 Sportlerinnen und Sportler weniger als noch 2018 wurden gezählt — natürlich sieht es da um die Statistik in den Kreisen nicht besser aus. Die Kreise Altdorf (minus 6,2 Prozent), Ansbach (minus 10,1 Prozent), Erlangen (minus 6,9 Prozent), Fürth (minus 2,2 Prozent) und Nürnberg (minus 11,1 Prozent) hatten dramatische Verluste. Der Kreis Schwabach (minus 3,5 Prozent) lag da eher im unteren Bereich. Durch diese Entwicklung hat jetzt Fürth den bisherigen mitgliederstärksten Kreis Erlangen auf Platz zwei verdrängt.

Auch sportlich hat der Bezirk Mittelfranken in der laufenden Saison 2018/19 einige Defizite, was vor dem letzten Spieltag ein Abstiegsszenario befürchten lässt, das sich bis hinunter auf die unterste Spielklassenebene auswirken wird. "Wir können — Stand jetzt — keine Aussagen darüber treffen, wohin sportlich die Reise geht", ließ Helmut Horn vom abstiegsbedrohten Bezirksoberligisten DJK Schwabach durchblicken. So wie seinem Club ergeht es vielen. Nur in dem bestimmten Fall, wenn die DJK im letzten Saisonspiel am Samstag (15 Uhr) gegen Schlusslicht Viktoria Fürth II ihren ersten Heimsieg in 2019 landet und zeitgleich Eibach II in Häusling verliert, wäre der Klassenerhalt geschafft, denn der Verlierer der punktgleichen Heideck und Kornburg würde dann hinter Schwabacher rutschen, das dann Siebter wäre.

Alle anderen Kombinationen lassen jede Menge Spielraum. Wie in kaum einer anderen Sportart ist beim Sportkegeln Wohl und Wehe auch davon abhängig, was in der Ligen darüber passiert. Da ist beispielsweise von Interesse, ob aus der 2. Bundesliga der ESV Schweinfurt in die Bayernliga Nord absteigt, respektive aus dieser Bayernliga-Gruppe Tabellenführer Polizei-SV Bamberg über die Aufstiegsrunde (in zwei Wochen) in die 2. Bundesliga aufsteigt. In einer Art Kettenreaktion hat im Kegelsport jeder Erfolg beziehungsweise Misserfolg auch Auswirkungen auf die Auf- oder Abstiegsplätze. Am Ende, so stellen es sich die Spielgruppenplaner im Idealfall vor, soll dann wieder für jede Spielklasse die Mannschaftssollzahl gewährleistet sein.

Für die mittelfränkischen Kegel-Mannschaften, die sich in ihren Ligen in dieser Saison massiv in den Abstiegszonen tummeln, könnte es also schlimm enden. Vergleichbares gibt es wohl auch in anderen Sportarten, aber eben nicht in allen. Beim Fußball orientiert man sich an einer im Vorfeld der Saison bekanntgegeben Auf- und Abstiegsregelung. Nur im Einzelfall kann es — über die Relegationsspiele — Ausnahmen der Regeln geben.

Keine Kommentare